Die Zahl der Flüchtlinge, die täglich auf den griechischen Inseln in der Ägäis ankommen, ist seit Jahresbeginn deutlich gesunken. Auf Lesbos würden derzeit 400 bis 500 Menschen weniger als noch vor wenigen Wochen eintreffen, sagte ein örtlicher Beamter.
«Im Moment ist die Lage zu bewältigen», hiess es am Freitag im griechischen Ministerium für Flüchtlingspolitik. Im Sommer erreichten täglich teils mehr als 3000 Flüchtlinge nach ihrem Start an der türkischen Westküste eine der griechischen Inseln in der Ägäis, um von dort weiter aufs Festland und in nördlichere EU-Staaten zu reisen.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) waren es in den ersten elf Tagen dieses Jahres insgesamt 18’600, also knapp 1700 pro Tag. Inzwischen helfen 293 Experten der EU-Grenzschutzagentur Frontex den griechischen Beamten bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise.
Auf Lesbos ist auch der erste von fünf sogenannten Hotspots in Betrieb, wo die Flüchtlinge registriert werden und wo über ihr Verteilung oder Abschiebung entschieden werden soll. Die Arbeit dort laufe inzwischen «routinemässig», verlautete von den Behörden.
Insgesamt sollen in Griechenland bis Ende Januar fünf Hotspots eingerichtet werden. Insbesondere auf Leros, wo zwei der Attentäter von Paris registriert worden waren, droht die planmässige Inbetriebnahme am Widerstand der Gemeindepräsidenten zu scheitern.