Das Erziehungsdepartement plant auf dem Dreispitzareal den Bau eines Schulhauses für Flüchtlingskinder. Sie werden unter sich bleiben – anders als ursprünglich vorgesehen.
Im Januar sollen in die Containersiedlung auf dem Dreispitz-Areal die ersten geflüchteten Familien einziehen. Das Erziehungsdepartement Basel-Stadt erwartet etwa 30 Kinder im Primarschulalter und plant für diese eine eigene Schule, unmittelbar neben den Wohnungen an der Münchensteinerstrasse. Drei Klassenzimmer, drei Gruppen- und zwei Verwaltungsräume für die Lehrpersonen soll es geben.
Gute Betreuung, ein kurzer Schulweg – so weit, so gut. Doch eigentlich sahen die Pläne der Behörden etwas anderes vor. Kinder von geflüchteten Familien sollten eigentlich in bestehende Regelklassen integriert und dort von speziell ausgebildeten Lehrpersonen individuell betreut werden.
Im Falle der primarschulpflichtigen Kinder, die künftig in der Containersiedlung auf dem Dreispitz wohnen werden, weicht man von dieser Strategie ab. Weil der Schulweg zu lange sei, sagt Christian Griss, Leiter Dienste beim Erziehungsdepartement: «Die umliegenden Schulhäuser sind zu weit von der Containersiedlung entfernt. Für Primarschüler ist dieser Schulweg nicht zumutbar.» Ziemlich genau einen Kilometer liegt das nächstgelegene Schulhaus – die Thiersteinerschule im Gundeli – vom Containerdorf entfernt, das entspricht gemäss Google-Routenplaner etwa 14 Minuten Fussweg.
Containerschule ist ein Sonderfall
Dass man die Flüchtlingskinder nicht auf reguläre Schulklassen verteilen kann, sei eine Ausnahme, so Griss. «Es gibt kein zweites Schulhaus dieser Art in Basel.» Die älteren Kinder und Jugendlichen des Containerdorfs werden – wie vom Kanton vorgesehen – weitestgehend in separaten Klassen in den umliegenden Schulhäusern unterrichtet – sowohl auf Sekundarstufe als auch im Rahmen der Brückenangebote.
Neben den geplanten Familienwohnungen und dem Containerschulhaus befindet sich eine der zwei Kontakt- und Anlaufstellen der Suchthilfe Basel, in deren Räumlichkeiten Süchtige ihre Drogen konsumieren können. Die Nähe zum Containerschulhaus sieht Griss nicht als Problem. Man hätte bisher keine Schwierigkeiten mit den Konsumenten gehabt.
Sowohl die Schule als auch die dazugehörige Siedlung sind nur für maximal zehn Jahre gedacht. Danach muss für die Familien eine neue Lösung gefunden werden.