Die kriselnde Fluggesellschaft Air Berlin will im Rahmen ihres Schrumpfkurses rund 900 Stellen streichen. Dabei seien betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen, teilte Air Berlin am Dienstag mit.
Gespräche mit den Personalvertretungen seien bereits eingeleitet. Bis Ende 2014 will die Fluglinie mit mehreren Massnahmen insgesamt 400 Mio. Euro einsparen.
Air Berlin befindet sich nach einer übereilten Expansion und hohen Verlusten schon seit einiger Zeit in einer harten Sanierung. Vorige Woche hatte Airline-Chef Hartmut Mehdorn aber die Flinte ins Korn geworfen und seinen Hut genommen.
Unter seiner Leitung war das Streckennetz zusammengestrichen und der Verkauf von überflüssigen Flugzeugen angestossen worden. Sein Nachfolger ist Wolfgang Prock-Schauer, der bei der Fluglinie bislang die Streckenplanung verantwortete.
Österreicher leitet Sparprogramm
Unter der Leitung des 56-jährigen Österreichers, der erst seit Herbst an Bord von Air Berlin ist, soll das Sparprogramm „Turbine“ nun umgesetzt werden.
Air Berlin will sich auf seine Kernmärkte Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie auf profitable Strecken konzentrieren. Die Drehkreuze Berlin und Düsseldorf sollen ausgebaut und die Zahl der Flüge nach Mallorca erhöht werden.
An anderer Stelle stehen Kürzungen an. „Das auf zwei Jahre angelegte Programm geht über alle Unternehmensbereiche hinweg“, hiess es in der Mitteilung. Es schliesse auch Beziehungen zu den Geschäftspartnern ein.