Bei der arabischen Fluggesellschaft Etihad nehmen die beiden obersten Manager nach milliardenschweren Fehlinvestitionen bei Air Berlin und Alitalia den Hut.
Es sei geplant, dass Konzernchef James Hogan sowie Finanzchef James Rigney später im Jahr ihren Posten räumten, teilte Etihad am Dienstag mit. Der 60-jährige Hogan werde bei Etihad bleiben und zu einer Investmentfirma der staatlichen Airline wechseln.
Das Unternehmen danke Hogan dafür, dass er in seinen zehn Jahren an der Spitze aus einer kleinen Regionalairline mit 22 Flugzeugen einen globalen Konzern mit einer Flotte von 120 Maschinen gemacht habe, sagte Verwaltungsratspräsident Mohamed Mubarak Fadhel Al Mazrouei. Die Suche nach Nachfolgern für beide Manager laufe.
Etihad gehört dem Ölemirat Abu Dhabi am Persischen Golf. An der Spitze der Regierung steht eine Herrscherfamilie, die nun die Konsequenzen zieht aus der gefloppten Europa-Strategie von Hogan. Unter dem Australier stieg der Emirates-Rivale bei Air Berlin, Alitalia und Air Serbia ein. Die Beteiligungen entpuppten sich jedoch als Milliarden-Grab. Zugleich setzt Abu Dhabi der niedrige Ölpreis zu, der die Staatseinnahmen drückt.
Etihad kündigte im Dezember in der Folge den Abbau von bis zu 3000 Stellen an. Gleichzeitig zieht sich die Airline seit Sommer langsam aus Europa zurück. 38 Flieger der defizitären Air Berlin gingen zur Miete an die Lufthansa, ein weiterer Teil der Flotte wird in eine neue Ferien-Airline mit Tuifly eingebracht. Zudem taumelt Alitalia von einer Krise zu Krise. Eine abermalige Sanierung mit Einsparungen von 160 Millionen Euro soll nun die Wende erzwingen.