Durch einen Streik der Fluglotsen ist am Mittwoch der Flugverkehr in Frankreich kräftig durcheinander geraten. An den Flughäfen in Paris fielen wie angekündigt eine Reihe von Flügen aus. Von den Ausfällen sind auch Reisende aus der Schweiz betroffen.
Zudem gebe es «leichte Verspätungen», hiess es in Flughafenkreisen. Es kam aber nicht zu einem völligen Chaos, weil die Luftfahrtbehörde DGAC die Fluggesellschaften bereits am Dienstag aufgefordert hatte, wegen des Streiks vorsorglich 40 Prozent ihrer Flüge am Mittwoch zu streichen.
In Lyon, wo 32 Prozent der Flüge annulliert wurden, kam es zu Verspätungen von anderthalb Stunden bei den noch aufrechterhaltenen Flügen, wie ein Flughafensprecher mitteilte. Auch in Nizza, Marseille, Toulouse und Montpellier mussten viele Flüge gestrichen werden.
Flüge von Genf und Zürich gestrichen
Am Flughafen Genf wurden 15 Hin- und Rückflüge annulliert: 14 nach Frankreich und einer nach Valencia, wie Aline Yazgi, Verantwortliche der Öffentlichkeitsarbeit des Genfer Flughafens gegenüber der Nachrichtenagentur sda sagte.
In Zürich wurden acht Hin- und Rückflüge gestrichen. Vier nach Paris Charles de Gaulle, zwei nach Lyon und zwei nach Nizza, wie Jasmin Bodmer, Sprecherin des Flughafen Zürich sagte. Zudem führe der Streik zu Verspätungen bei Flügen, die über den französischen Luftraum fliegen müssten. Bei Flügen von Genf oder Zürich seien bereits Verspätungen von bis zu zwei Stunden festgestellt worden.
Am Donnerstag wird der Streik fortgesetzt. Die Luftfahrtbehörde DGAC hat laut Yazgi den Fluggesellschaften empfohlen, die Hälfte der Flüge zu streichen. Bisher kündigten die Airlines aber noch keine konkreten Massnahmen an. Die Passagiere sind aufgerufen, den Stand ihres Fluges auf der Internetseite der betreffenden Fluggesellschaft zu überprüfen.
Streit um Rentenalter
Frankreichs grösste Fluglotsengewerkschaft SNCTA hat für Mittwoch und Donnerstag zu einem Streik aufgerufen. Auch in den kommenden Wochen sind Aktionen geplant.
Die Gewerkschaft will über die Arbeitsbedingungen der Fluglotsen verhandeln. Dabei geht es unter anderem um das Alter, zu dem Fluglotsen in den Ruhestand gehen müssen. Dieses wurde im Zuge einer Reform von 57 auf 59 Jahre angehoben.
Ursprünglich hatten die Lotsen bereits im März die Arbeit niederlegen wollen. Nach dem Absturz des Germanwings-Airbus in den französischen Alpen mit 150 Toten verschoben sie den Streik aber.