Flugreisen belasten Umweltbilanz von Aussen- und Finanzdepartement

Die meisten Departemente haben in den vergangenen Jahren die Umweltbelastung senken können, die ein einzelner Mitarbeiter durchschnittlich verursacht. Die Reduktionsziele verfehlt haben aber das Aussen- und das Finanzdepartement.

Der Bundesrat zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit den Ergebnissen der Departemente (Bild: sda)

Die meisten Departemente haben in den vergangenen Jahren die Umweltbelastung senken können, die ein einzelner Mitarbeiter durchschnittlich verursacht. Die Reduktionsziele verfehlt haben aber das Aussen- und das Finanzdepartement.

Die beiden Departemente seien „nicht auf Zielpfad“, schreibt der Bundesrat in einem am Freitag veröffentlichten Bericht zuhanden der ständerätlichen Geschäftsprüfungskommission (GPK). Die Kommission hatte dem Bundesrat verschiedene Fragen zu RUMBA gestellt, dem Umweltmanagementsystem des Bundes.

Unter anderem wollte die GPK wissen, warum in manchen Departementen die Umweltbelastung zugenommen hat. Die Bundesverwaltung sollte die Umweltbelastung pro Mitarbeiter nämlich bis 2016 um 10 Prozent gegenüber 2006 senken. Dieses Ziel hatte der Bundesrat den Departementen 2007 vorgegeben.

Mit Ausnahme des Aussendepartements (EDA) haben alle Departemente die Umweltbelastung senken können, wie der Bundesrat im Bericht festhält. Im EDA hat die Belastung von 2006 bis 2011 um 6 Prozent zugenommen. Nur geringfügig abgenommen hat die Umweltbelastung ausserdem im Finanzdepartement (EFD).

Umweltschädlicher Steuerstreit

In beiden Departementen fallen die Flugreisen ins Gewicht. Diese haben im EDA zwischen 2006 und 2011 um 35 Prozent zugenommen. Der Bundesrat erklärt dies unter anderem damit, dass er die Zusammenarbeit mit aufstrebenden Schwellenländern intensiviert habe. Er hält aber auch fest, das Präsidialjahr 2011 von Micheline Calmy-Rey habe zu einer Zunahme der Flüge wegen der präsidialen Verpflichtungen im Ausland geführt.

Im EFD ist die Gesamtzahl der Flugreisen viel tiefer als im EDA, doch haben die Flugreisen zwischen 2006 und 2011 auch dort zugenommen, und zwar um 25 Prozent. Verantwortlich ist unter anderem das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen, das sich mit den Steuerstreitigkeiten zwischen der Schweiz und anderen Ländern befasst.

Immer mehr Rechenleistung

Das EFD schneidet aber auch deshalb schlecht ab, weil der Stromverbrauch nicht so stark gesunken ist wie in anderen Departementen. Dies liege am neuen Rechenzentrum, das im EFD angesiedelt ist, schreibt der Bundesrat. Die IT-Infrastruktur verlange nach immer mehr Rechenleistung. Am besten schneidet das Volkswirtschaftsdepartement (EVD) ab. Es konnte die Umweltbelastung pro Mitarbeiter gegenüber 2006 um über 20 Prozent senken.

Insgesamt zieht der Bundesrat positive Bilanz. Er betrachte die Strukturen von RUMBA als effizient und die Umsetzung als erfolgreich, schreibt er im Bericht.

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