Bei einem Flugzeugunglück in Nigeria sind am Sonntag rund 150 Menschen getötet worden. Die Maschine stürzte in ein dicht besiedeltes Quartier nahe des Flughafens der Millionen-Metropole Lagos. Sowohl Passagiere als auch Menschen am Boden kamen ums Leben.
Die Maschine der nigerianischen Fluggesellschaft Dana Air war lokalen Medien zufolge aus der Hauptstadt Abuja gekommen und kurz vor der Landung auf dem Murtala Muhammed International Airport in Lagos abgestürzt. Zunächst hatte ein Behördensprecher erklärt, die Maschine sei in Lagos gestartet.
Der Chef der nigerianischen Zivilluftfahrtbehörde, Harold Denuren, sagte, er rechne nicht mit überlebenden Passagieren. Der Fernsehsender Channels TV berichtete, mindestens 147 Menschen seien an Bord gewesen. Andere Quellen sprachen von 153 Passagieren.
Auch am Boden habe es Opfer gegeben. Deren Zahl war zunächst unklar.
In Wohnhaus gekracht
Das Flugzeug hatte – je nach Angaben – eine Hochspannungsleitung oder ein Möbelhaus gestreift, bevor es das Haus traf. Die Trümmer des Jets stürzten darauf in ein zweistöckiges Gebäude. Das Haus fing Feuer. Über dem Stadtteil stand dichter Rauch.
Anwohner berichteten, dass das Flugzeug äusserst tief geflogen sei. Es habe einen Riesenkrach gegeben, als die Maschine mit der Spitze voran in das Wohnhaus gestürzt sei. „Ich dachte, das ist eine Explosion“, sagte ein Anwohner. Nach dem Unglück waren Wrackteile zu erkennen, unter anderem ein loser Flügel.
Hunderte Anwohner versammelten sich an der Unglücksstelle, um zu sehen, was passiert war. „Das Flugzeug flog sehr tief und machte schon ungefähr fünf Minuten vor dem Crash sehr lauten Lärm“, berichtete ein Augenzeuge.
Flughafen geschlossen
Rettungskräfte seien sofort an den Unglücksort geeilt, sagte Yushau Shuaib von der nationalen Katastrophenschutzbehörde. Der Flughafen Lagos sei geschlossen worden. Wartende Passagiere wurden aufgefordert, heim zu gehen.
Erst im November hatte Dana Air ihr dreijähriges Bestehen gefeiert. Die Kapazität seiner beiden Jets vom Typ Boeing MD-83 gibt das Unternehmen mit 140 Plätzen an. Der Flugzeughersteller McDonnell Douglas, der diesen Typ in den 1970-er Jahren entwickelt hatte, fusionierte 1997 mit dem Konkurrenten Boeing.