Immer mehr neue Rauschmittel halten Einzug in Europa. Der europäische Drogenmarkt sei «nach wie vor robust», teilte die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) in ihrem am Dienstag in Lissabon veröffentlichten Jahresbericht 2016 mit.
Im vorigen Jahr wurden in den Ländern der EU den Angaben zufolge 98 bis dahin unbekannte, künstlich hergestellte Rauschmittel entdeckt. Das sind nur drei weniger als im Rekordjahr 2014.
Die Zahl der neuen Substanzen belaufe sich somit seit Einrichtung des sogenannten Frühwarnsystems 1997 auf mehr als 560, von denen allein 380 in den vergangenen fünf Jahren entdeckt worden seien.
Im Bericht wird auch auf die Bedrohung durch Drogenmärkte im Internet und auf die Gesundheitsrisiken von Produkten mit hohem Wirkstoffgehalt hingewiesen. Sorge bereite die Zunahme der Todesfälle wegen Überdosierungen in einigen Ländern.
«Insgesamt macht diese neueste Analyse deutlich, dass die drogenpolitische Agenda Europas einen umfangreicheren und komplexeren Katalog von politischen Themen umfassen muss als bisher», forderte die EMCDDA.