Der Ex-Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Michael Flynn, will dem Senatsausschuss zur Russland-Affäre nun anscheinend doch die angeforderten Dokumente vorlegen. Das berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf einen Flynn-Vertrauten.
Flynns Anwälte hätten dem Ausschuss am Dienstag (Ortszeit) kurz vor Ablauf einer entsprechenden Frist schriftlich zugesichert, die Unterlagen ab 6. Juni auszuhändigen – dem spätestmöglichen Zeitpunkt, um eine angedrohte Strafe zu umgehen.
Der frühere Sicherheitsberater hatte zunächst angekündigt, von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch zu machen, das vor möglicher Selbstbelastung schützt.
Er war im Februar zurückgetreten, nachdem bekannt geworden war, dass er über Kontakte nach Russland während des US-Wahlkampfs gelogen hatte. Damals war er einer von Trumps engsten Beratern.
Moskau soll versucht haben, den Präsidentschaftswahlkampf zugunsten Trumps zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang untersuchen die Bundespolizei FBI und mehrere Kongressausschüsse, ob es Absprachen des Wahlkampflagers des Republikaners mit Russland gegeben hat.
Trumps Anwalt will nicht aussagen
Trumps Anwalt Michael Cohen sagte dem Sender CNN, er sei von den Ausschüssen im Repräsentantenhaus und Senat vorgeladen worden, werde aber nicht aussagen.
Die Ermittlungen gingen «völlig ins Blaue hinein» und basierten auf voreiligen Schlüssen. «Sie müssten erst einmal ein einziges, glaubwürdiges Beweisstück vorlegen, dass die Russland-Theorie untermauert», sagte Cohen.