Im Süden hat der Föhn in den letzten Tagen starke Regenfälle gebracht, im Norden liess er das Quecksilber auf sommerliche Temperaturen ansteigen. Mit über 25 Grad den höchsten Wert hatte am Samstag eine Messstation von Meteocentrale in Quinten (SG) am Walensee registriert.
MeteoSchweiz mass in Glarus 24,1 Grad. Im November war es dort 1958 letztmals so warm geworden, wie ein MeteoSchweiz-Sprecher auf Anfrage sagte. Über 20 Grad warm war es am Samstag und am Sonntag auch in den Föhngebieten der Ostschweiz, der Zentralschweiz und im Berner Oberland.
Dabei blies über die Alpenkämme und in den Föhntälern ein heftiger Wind: Der Spitzenwert von 143 Kilometern pro Stunde wurde gemäss SF Meteo auf dem Titlis gemessen, fast ebenso heftig fegte der Föhn über den Gotthard. Auch in Tallagen wurden Windgeschwindigkeiten über 100 Stundenkilometer gemessen.
Annäherung an kritische Werte
Wie immer, wenn im Norden der Föhn bläst, regnete es südlich der Alpen kräftig. Die befürchteten Überschwemmungen und Erdrutsche im Tessin blieben zwar aus. Die Pegelstände näherten sich den kritischen Werten am Samstag aber gefährlich.
Am Sonntag konnte das Bundesamt für Umwelt dann Entwarnung geben. Die meisten Pegelstände waren am Nachmittag bereits wieder am Sinken. Anders als in Norditalien war das Tessin mit einem blauen Auge davongekommen. Dabei hatte es ungewöhnlich heftig geregnet.
In Stabio waren seit Mittwochabend über 200 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, in Magadino und Locarno über 180. Das ist deutlich mehr Regen, als normalerweise im ganzen Monat November im Tessin fällt, wie der Sprecher von MeteoSchweiz sagte.