Die Fondation Beyeler bekommt vom Kanton Basel-Stadt auch 2016 bis 2019 jeweils 1,965 Millionen Franken im Jahr. Der Grosse Rat hat diese unveränderte Subvention am Mittwoch beschlossen. Wie die Regierung hat er eine beantragte Erhöhung um 1,185 Millionen abgelehnt.
Die Fondation ist mit im Schnitt 320’000 Gästen im Jahr das meistbesuchte Kunstmuseum der Schweiz. Ihr Erhöhungsbegehren hatte sie damit begründet, dass die bisherige Subvention auf veralteten finanziellen Annahmen von 1992 basiere. Die siebenstelligen Verluste deckt jeweils die Beyeler-Stiftung; Präsident ist der Milliardär Hansjörg Wyss.
Im Parlament wurde die Fondation Beyeler allseits als kultureller Leuchtturm mit weiter Ausstrahlung hoch gelobt. Die LDP verwies zudem auf Übernachtungen und Gastronomieumsätze dank der Museumsgäste. Die Standortgemeinde Riehen steuert ihrerseits eine Million im Jahr an die Fondation Beyeler bei, wie die CVP/EVP festhielt.
Eine Erhöhung der kantonalen Subvention unterstützte indes niemand. Die LDP argumentierte mit den gesamten Kulturbeiträgen pro Einwohner von bereits bisher rund 900 Franken. Dass der Museumspass das Museum Einnahmen koste, stimme wohl kaum, kämen doch manche Gäste sonst nicht wegen der eher hohen normalen Eintrittspreise.
Kunstmuseums-Mehrkosten
Staatliche Museen seien wegen ihrer anderen Aufgaben – etwa wissenschaftlichen – nicht mit privaten Häusern wie der Fondation Beyeler zu vergleichen, sagte Regierungspräsident Guy Morin. Das ebenfalls private Tinguely-Museum bekomme sogar «keinen Rappen» vom Kanton, und das sei «gut so».
Zudem kämen mit dem Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel, der im April eröffnet werde, jährliche Mehrkosten von über 2,4 Millionen Franken auf den Kanton zu. Deshalb bestehe derzeit kein Spielraum für eine Erhöhung der Subvention des Beyeler-Museums.
Der Grosse Rat beschloss die unveränderte Beyeler-Subvention mit 89 gegen eine Stimme. In der Folge wurden – ebenfalls fast einstimmig – noch weitere Kultursubventionen von insgesamt 3,5 Millionen Franken im Jahr für dieselbe Periode beschlossen: Für die Papiermühle, LiteraturBasel, das Jüdische Museum und den Ausstellungsraum Klingental, wobei bei letzterem der Antrag auf Erhöhung des Subventionsbeitrages um 6000 Franken keine Chance hatte.
Morin sprach sich im Übrigen gegen eine weitere Zersplitterung der Basler Museenlandschaft aus: Das sei für die Regierung «nicht zielführend». Neben Bestehenden wie beispielsweise dem Feuerwehrmuseum bestehe etwa der Wunsch nach eine Fasnachtsmusem. Er stellte einen Bericht zur Museumsstrategie in Bälde in Aussicht.