Die Fondation Beyeler zeigt ab Sonntag Ferdinand Hodler (1853-1918) in einer grossen Ausstellung als Maler der Moderne. Die Schau versammelt rund 80 Landschaftsgemälde, Selbstporträts und Bilder zu Leben, Tod und Ewigkeit aus dem Spätwerk des Künstlers.
Die Fondation Beyeler ist nach eigenen Angaben das erste Schweizer Museum, das eine umfassende Ausstellung zum Spätwerk von Ferdinand Hodler präsentiert – Hodler nicht als Maler von Mythen der Schweiz oder symbolistischer Maler, sondern als Maler der Moderne, wie Direktor Sam Keller am Donnerstag vor den Medien.
Denn laut der Fondation war Hodler, der wie kein anderer Maler das Bild und Selbstverständnis der Schweiz prägte, zugleich einer der wichtigsten Künstler des Übergangs vom 19. Jahrhundert zur Moderne. Gerade in seinen letzten Schaffensjahren werde seine internationale Bedeutung für die Kunst der Moderne sichtbar.
Radikaler und abstrakter
Die Ausstellung in Riehen konzentriert sich auf Werke aus den Jahren 1913 bis 1918, dem Todesjahr Hodlers. Der Maler war damals berühmt und wohlhabend, wie Kurator Ulf Küster erklärte. In seinen Werken greift er seine grossen Themen nochmals auf: Selbstporträt, die Schweizer Alpenwelt, Frauen, Tod, Ewigkeit. Seine Malerei wurde radikaler und abstrakter.
Den Schwerpunkt der Riehener Ausstellung bilden Landschaftsgemälde: Nah- und Fernsichten auf die Alpen, Serien mit Ansichten von Bergmassiven, Gipfeln, Bergbächen und immer wieder der Blick über den Genfer See zum Mont Blanc, gemalt vom Balkon seiner Wohnung aus.
Ein ganzer Saal ist den Selbstporträts gewidmet, ein weiterer den ergreifenden Bildern, die Leben und Sterben von Hodlers Geliebter Valentine Godé-Darel zeigen – Hodler brach damit ein Tabu, wie Küster sagte. Zu sehen ist zudem „Blick in die Unendlichkeit“, fünf Frauen in tänzerischer Bewegung, in einer monumentalen und einer kleineren Fassung, die Hodler für sich behalten hatte.
Werke aus Privatsammlungen
Die bis zum 26. Mai dauernde Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Neuen Galerie in New York entstanden, wo sie laut Keller bereits ein grosser Erfolg war. Zusammengetragen wurden Leihgaben aus Schweizer und amerikanischen Privatsammlungen sowie Museen in Genf, Basel, Zürich, Solothurn oder Paris. Erschienen ist ein Katalog.