Foodwatch kritisiert Comic-Werbung für ungesunde Kinderlebensmittel

Von fettiger Wurst bis zu zuckrigen Hörnchen bewerben bei Kindern beliebte Comicfiguren viele ungesunde Lebensmittel. Das zeigt eine Übersicht der Verbraucherorganisation Foodwatch, die am Freitag in Berlin vorgestellt wird.

Sorgen sich um die Gesundheit der Kinder: Foodwatch-Aktivisten (Archiv) (Bild: sda)

Von fettiger Wurst bis zu zuckrigen Hörnchen bewerben bei Kindern beliebte Comicfiguren viele ungesunde Lebensmittel. Das zeigt eine Übersicht der Verbraucherorganisation Foodwatch, die am Freitag in Berlin vorgestellt wird.

Die Organisation nahm 34 Produkte unter die Lupe, die unter anderem mit der Biene Maja und dem Wikingerkind Wickie beworben werden. Nur ein einziges dieser Produkte erfülle die Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ausgewogene Lebensmittel, monierte Foodwatch.

Untersucht wurden unter anderem Joghurts, Fruchtschnitten, Aufschnitt und Milchgetränke. Die meisten werden mit der Biene Maja beworben, einige mit Wickie. Sie enthielten teils zu viel Zucker, Fett oder Salz, erklärte Foodwatch. Gemäss kürzlich vorgelegter WHO-Kriterien dürften fast alle Produkte eigentlich nicht für Kinder beworben werden.

Studien zeigten, dass Reklame mit beliebten Comic-Figuren vor allem bei kleinen Kindern wirke, erklärte Foodwatch. Es handele sich um ein «schamloses Geschäft auf Kosten der Kleinsten: Das Vertrauen der Kinder in ihre Lieblinge wird ausgenutzt, um ihnen möglichst viel zuckriges, fettiges und salziges Junkfood anzudrehen», erklärte der Foodwatch-Experte für Kindermarketing, Oliver Huizinga.

Die Vermarktungsrechte an Maja und Wickie gehören den Angaben zufolge dem belgischen Medienunternehmen Studio 100. Foodwatch forderte die Firma auf, seine Lizenzvergabe verantwortungsvoller zu gestalten, und rief die Verbraucher zur Unterstützung einer E-Mail-Protestaktion gegen Studio 100 auf. Das Unternehmen verweigerte laut Foodwatch eine schriftliche Stellungnahme zu seinen Kriterien für die Lizenzvergabe.

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