Der Belags- und Klebstoffhersteller Forbo verkauft seine Sparte für Industrieklebstoffe an den US-Konzern H.B. Fuller. Wie Forbo am Donnerstagmorgen bekanntgab, beträgt der Verkaufspreis 370 Mio. Franken. Nicht verkauft wird das Geschäft mit Bauklebstoffen.
Der Verkauf an H.B. Fuller unterliege gewissen Bedingungen, darunter der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden. Vollzogen werde er ab März 2012, schreibt Forbo. Mit dem Schritt entsteht einer der weltweit grössten Industriekleber-Hersteller.
Forbo beschäftigt im abzustossenden Unternehmensteil, zu dem auch die Abteilung für synthetische Polymere gehört, 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die meisten von ihnen seien in Asien und Amerika tätig, wie Urs Christen, bei Forbo Chef der Abteilung Unternehmensentwicklung, gegenüber der Nachrichtenagentur sda erklärte.
In der Schweiz gebe es in Schönenwerd SO eine Verkaufsorganisation mit rund 10 Mitarbeitenden, die vom Verkauf betroffen sei. Diese Einheit werde nun in H.B. Fuller integriert. Abgesehen davon sei der neue Besitzer derzeit mit der weiteren Ausarbeitung der Integrationspläne beschäftigt und werde diese zu einem späteren, „angemessenen“ Zeitpunkt bekanntgeben, so Christen.
Für rund 30 Prozent des Umsatzes verantwortlich
Der Umsatz der Sparte Industrieklebestoffe und synthetische Polymere belief sich 2010 auf 499,3 Mio. Fr. und damit rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes von Forbo. Für 2011 wird für die Sparte ein Umsatz von 510 Mio. Fr. und ein EBITDA-Gewinn von 31 Mio. Fr. erwartet.
Forbo begründete den Verkauf damit, dass ein weiterer Ausbau der Sparte im Alleingang nicht mehr sinnvoll und auch nicht mehr erfolgversprechend wäre. Der Schritt schaffe Mehrwert für die Beschäftigten. Über mögliche Konsequenzen für die Arbeitsplätze wurde am Vormittag nichts bekannt.
Für die Bauklebstoffe mit ihren gut 300 Mitarbeitenden prüft Forbo derzeit verschiedene Optionen. Diese Sparte erwirtschaftete 2010 einen Umsatz von 107,3 Mio. Franken.