Forscher der ETH Zürich entwickeln neuen Ansatz gegen Krebs

Forscher der ETH Zürich haben einen neuen Ansatz gegen Krebs entwickelt. Mit speziellen Molekülen töten sie Blutgefässe rund um einen Tumor ab und unterbinden damit dessen Nährstoffzufuhr. Bei krebskranken Mäusen erzielten die Wissenschaftler so bereits grosse Fortschritte.

Forscherinnen und Forscher suchen nach neuen Therapien gegen Krebs (Symbolbild) (Bild: sda)

Forscher der ETH Zürich haben einen neuen Ansatz gegen Krebs entwickelt. Mit speziellen Molekülen töten sie Blutgefässe rund um einen Tumor ab und unterbinden damit dessen Nährstoffzufuhr. Bei krebskranken Mäusen erzielten die Wissenschaftler so bereits grosse Fortschritte.

Die Methode der Forscher basiert auf so genannten Antikörpern, Zellen im Dienst des körpereigenen Immunsystems, wie die ETH Zürich am Montag mitteilte. Heute kommen solche Antikörper oft unverändert in Krebsmedikamenten zum Einsatz – allerdings sind sie auf diese Weise oft nicht sehr effizient.

Der Trend bei der Entwicklung von Chemotherapeutika geht deshalb dahin, die Antikörper zusätzlich zu „bewaffnen“, beispielsweise indem man sie an einen zelltötenden Wirkstoff koppelt. ETH-Forscher um Dario Neri vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften haben nun einen solchen bewaffneten Antikörper entwickelt.

Tumor „aushungern“

Das Molekül richtet sich nicht etwa gegen Krebszellen direkt. Es greift vielmehr neugebildete Blutgefässzellen im Umfeld des Tumors an, wie die Forscher im Fachmagazin „Angewandte Chemie International“ berichten. Dadurch wird die Nährstoffzufuhr des Tumors unterbunden und dessen Wachstum gehemmt.

Der Ansatz hat den Vorteil, dass sich damit nicht nur eine bestimmte Krebsart bekämpfen lässt, sondern grundsätzlich alle Tumore. Zudem erwarten die Forscher, dass die Krebszellen wegen des indirekten Angriffs weniger schnell Resistenzen gegen die Medikamente bilden.

Bei Mäusen konnten die Zürcher Forscher zeigen, dass ihr Ansatz funktioniert. Wurden krebskranke Mäuse mit dem neuen Molekül behandelt, überlebten sie doppelt so lange wie Mäuse ohne Behandlung. Heilen konnte das Molekül die Tiere allerdings nicht. Es brauche deshalb noch weitere Forschungsarbeit, wird Neri in der Mitteilung zitiert.

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