Forscher entdecken Risiko-Gen für Bluthochdruck und Nierenversagen

Bluthochdruck und Nierenversagen hängen eng zusammen: Beide werden durch eine erhöhte Konzentration eines bestimmten Proteins im Harn ausgelöst. Träger eines Risikogens scheiden mehr davon aus, hat nun ein internationales Forscherteam mit Zürcher Beteiligung entdeckt.

Einem Mann wird der Blutdruck gemessen (Symbolbild) (Bild: sda)

Bluthochdruck und Nierenversagen hängen eng zusammen: Beide werden durch eine erhöhte Konzentration eines bestimmten Proteins im Harn ausgelöst. Träger eines Risikogens scheiden mehr davon aus, hat nun ein internationales Forscherteam mit Zürcher Beteiligung entdeckt.

Die Forscher hoffen, dass diese Entdeckung ein neuer Ansatzpunkt für die Therapie von Bluthochdruck und chronischem Nierenversagen sein könnte, wie die Universität Zürich (UZH) am Montag mitteilte.

Uromodulin ist das am höchsten konzentrierte Eiweiss im Urin und schützt die Niere vor Nierensteinbildung und Harnwegsinfektionen. Obwohl das Protein bereits vor mehr als 50 Jahren entdeckt wurde, ist seine physiologische Rolle bis heute unklar.

Nun hat ein Team um Olivier Devuyst von der UZH herausgefunden, dass es bestimmte Risikovarianten des UMOD-Gens gibt, das Uromodulin produziert, wie die Forscher am Sonntag im Fachblatt «Nature Medicine» berichteten. Wer diese Genvarianten besitzt, hat eine höhere Konzentration von Uromodulin im Urin und in der Niere im Vergleich zu Personen mit schützenden Varianten.

Medikament wirkt besser

Die Wissenschaftler stellten im Tierversuch fest, dass Mäuse, die viel des Proteins produzieren, auch mehr Salz über die Nieren aufnehmen. Dies führt zu Bluthochdruck. Weiter konnten die Forscher das verantwortliche Transportermolekül identifizieren und den Bluthochdruck mit einem gängigen Medikament rückgängig machen.

Die Forscher führten auch Tests an Bluthochdruck-Patienten durch. Diese hätten ergeben, dass insbesondere Träger der Risikogene, die deshalb mehr Uromodulin produzieren, stärker auf das gleiche Medikament ansprechen und ihr Bluthochdruck deutlich gesenkt werden konnte, liess sich Devuyst in der Mitteilung zitieren.

Zudem zeigte sich, dass diese erhöhte Produktion von Uromodulin auch zu Nierenschäden führte, die bei Betroffenen mit zunehmendem Alter immer ausgeprägter werden. Die Forscher hoffen nun, dass das Eiweiss Uromodulin als Ansatzpunkt für neue Therapien sowohl gegen die Nierenschäden als auch Bluthochdruck dienen könnte.

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