Forscher entdecken sieben neue Giftfrösche

Wer diese Frösche finden will, der muss schon ganz genau hinsehen. Die Hüpfer sind zwar bunt, aber extrem winzig. Forscher haben nun im brasilianischen Regenwald gleich sieben neue Arten entdeckt.

Sieben solcher knallbunten Giftfrosch-Arten haben Forscher im brasilianischen Regenwald gefunden (Bild: sda)

Wer diese Frösche finden will, der muss schon ganz genau hinsehen. Die Hüpfer sind zwar bunt, aber extrem winzig. Forscher haben nun im brasilianischen Regenwald gleich sieben neue Arten entdeckt.

Sie alle zählen zur Gattung Brachycephalus. Deren Vertreter sind meist knallbunt und sehr klein: Ausgewachsen messen manche Arten gerade mal rund einen Zentimeter. Damit gehören sie zu den kleinsten Wirbeltieren der Erde. Brachycephalus-Frösche haben noch eine weitere Besonderheit: Ihre Haut enthält das Nervengift Tetrodotoxin.

Die Forscher um Marcio Roberto Pie von der Universidade Federal do Paraná in Curitiba entdeckten die neuen Arten im Atlantischen Regenwald im Süden des Landes, wie sie im Fachjournal «PeerJ» schreiben. Die Arten sind endemisch, also ausschliesslich in einer speziellen Region zu finden, oft sogar nur auf einem einzigen Berghügel. Die Forscher vermuten, dass es noch mehr unbekannte Arten gibt.

Erstmals wurde die Gattung Brachycephalus 1842 von dem deutschen Naturwissenschaftler Johann Baptist von Spix erwähnt. Mehr als die Hälfte der über 20 anerkannten Arten wurden allerdings erst in den vergangenen 15 Jahren beschrieben. Den jüngsten Funden gingen fünf Jahre Feldarbeit voraus.

Obwohl der Weg zu einigen Gebieten beschwerlich gewesen sei, habe es immer ein Gefühl der Vorfreude und der Neugier gegeben, wie die neue Spezies wohl aussehe, sagte Pie. Die Forscher rechnen damit, dass sie weitere Arten entdecken. Aber sie blicken auch mit Sorge auf die kleinen Hüpfer und ihr Zuhause.

Denn die Nebelwälder reagieren hochsensibel auf klimatische Veränderungen, und die Frösche sind deshalb sehr gefährdet. «Die langfristige Bewahrung dieser Spezies könnte nicht nur den Schutz ihres Lebensraumes umfassen, sondern vielleicht auch direktere Anstrengungen, etwa die Züchtung in Gefangenschaft.»

Nächster Artikel