Schweizer Forscher haben ein Sonnensystem entdeckt, das unserem eigenen verblüffend ähnlich ist. Es ist zudem «nur» etwa 21 Lichtjahre entfernt, weshalb die Forscher in nicht allzu ferner Zukunft auf Bilder davon hoffen.
Das neue Planetensystem im Sternbild Kassiopeia besteht aus drei hauptsächlich felsigen Planeten und einem Gasriesen. Sie umkreisen einen Mutterstern, der nur wenig kälter ist als unsere Sonne. Die Entdeckung gelang mit dem von der Universität Genf entwickelten Spektrographen HARPS-N auf der Insel La Palma, wie die Hochschule in einer Mitteilung schreibt.
«Die drei vorbeiziehenden Supererden in einem einzigen, hellen und noch dazu nahen Planetensystem könnten einzigartige Informationen über die Entstehung von Planetensystemen und der Zusammensetzung deren Mitglieder liefern, vor allem Supererden», liess sich Studienleiter Stéphane Udry von der Uni Genf zitieren.
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Mit dem NASA-Weltraumteleskop Spitzer konnten die Wissenschaftler bestätigen, dass der erste beobachtete Exoplanet tatsächlich um den Stern namens HD219134 kreist. Sie konnten einen sogenannten Transit beobachten, bei dem der Planet vor seinem Stern vorbeizieht und dessen Licht vorübergehend dämpft.
Aus dem Transit konnten die Forscher den Radius, die Masse und daraus die durchschnittliche Dichte des HD219134b genannten Planeten berechnen. Dies erlaubt Rückschlüsse auf seine chemische Zusammensetzung.
Demnach hat der Planet 4,5-mal mehr Masse und einen 1,6-mal grösseren Durchmesser als unsere Erde. Solche Himmelskörper werden als «Supererden» bezeichnet.
Besonders helle Sonne
Die Forscher fanden noch zwei weitere, um die ferne Sonne kreisende Supererden. Eine davon hat 2,7 Mal mehr Masse als unsere Erde und braucht für den Umlauf 6,7 Tage, die andere hat 8,7 Mal mehr Masse und umkreist den Stern in 46,8 Tagen. Die Astronomen planen weitere Beobachtungen, in der Hoffnung, mögliche Transits zu beobachten.
Der vierte Planet bei diesem Stern ist ein Gasriese, einem kleinen Saturn ähnlich. Er ist etwa doppelt so weit von seinem Stern entfernt wie die Erde von der Sonne und braucht drei Jahre für einen Umlauf.
Das Besondere an diesem «Cousin» unseres Sonnensystems sind laut den Forschern seine Nähe und sein sehr helles Zentralgestirn. Es seien bereits Untersuchungen der Atmosphären der Planeten mittels hochauflösender Spektrographen auf der Erde und im All geplant. Ausserdem hoffen die Wissenschaftler, mit der kommenden Generation riesiger Teleskope die ersten Bilder des Gasriesen machen zu können.