Forscher weisen erstmals die Existenz sogenannter Gravitationswellen in der Praxis nach. Bislang existierten diese im Grunde rein theoretisch – in Albert Einsteins Relativitätstheorie. Und darauf beruht immerhin alles, was die Menschheit über Raum, Zeit und das Wirken der Gravitation im Universum zu wissen glaubt.
Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat bahnbrechende Forschungsergebnisse zur Relativitätstheorie von Albert Einstein vorgelegt: Die Forscher beobachteten nach eigenen Angaben erstmals direkt sogenannte Gravitationswellen.
Sie bestätigten damit einen zentralen Baustein von Einsteins hundert Jahre alter Theorie. Die am Donnerstag in Washington präsentierten Erkenntnisse könnten helfen, die Geheimnisse um die Entstehung des Universums zu lüften.
France Cordova von der Nationalen Forschungsstiftung der Vereinigten Staaten (NSF) sprach von der «Geburt eines völlig neuen Bereichs in der Astrophysik». Die nobelpreisverdächtige Entdeckung sei vergleichbar mit dem Moment, als Galileo Galilei im 17. Jahrhundert das erste Mal sein Fernrohr gen Himmel gerichtet habe.
Dank Laserdetektoren entdeckt
Erfasst wurden die Gravitationswellen den Angaben zufolge am 14. September von den beiden Laserdetektoren des Ligo-Observatoriums, die in den US-Bundesstaaten Louisiana und Washington stehen.
Die winzigen Wellen sind Verzerrungen der Raumzeit – der einheitlichen, vierdimensionalen Struktur, die Raum und Zeit bilden. Sie entstehen bei äusserst energiereichen Ereignissen im Universum, beispielsweise bei Explosionen von Riesensternen oder durch zusammenstossende schwarze Löcher. Anschliessend sausen sie mit Lichtgeschwindigkeit ungebremst durchs All.