In einer neuen Dauerausstellung zeigt das Forum der Schweizer Geschichte, unter welchen Bedingungen die Eidgenossenschaft entstanden ist. Das Schweizer Nationalmuseum in Schwyz wagt dabei einen Perspektivenwechsel auf Mitteleuropa, Alpen und Zentralschweiz.
Noch immer wird Schweizer Geschichte überwiegend aus einer Innenperspektive abgehandelt: 1291 als mythisch-magische Zahl des Ursprungs inmitten einer feindlichen Welt, aus dem sich die Erfolgsgeschichte der Schweiz entwickelt hat.
Das Forum der Schweizer Geschichte versucht sich einen neuen Zugang und macht die Vorgeschichte vom 12. bis zum 14. Jahrhundert fassbar. Die Ausstellung erstreckt sich über drei Geschosse. Der Besucher gewinnt vorerst einen Überblick, bevor er hinabsteigt und sich – im eigentlichen Sinne – vertieft.
„Zufälliges“ Gründungsdatum
Das angebliche Gründungsjahr 1291 ist eher zufällig. Der Glarner Ratsherr Aegidius Tschudi etwa setzte noch in seiner Chronik um 1550 das Gründungsdatum auf 1307 an. Das Wort „Eydgenossenschaft“ taucht um 1370 auf. Erst der junge Bundesstaat erhebt 1891 einen Bündnisbrief, der im 18. Jahrhundert aufgetaucht war, zur Gründungsakte.
Die neue Ausstellung im Forum der Schweizer Geschichte ist übersichtlich, besucherfreundlich und viersprachig (deutsch, französisch, italienisch, englisch). Verschiedene Medienstationen geben einen detaillierteren Einblick – selbst ein Säumerweg am Splügen lässt sich „steppen“.
Ausserdem sind einige kostbare Leihgaben ausgestellt, unter anderem ein als Reliquienbehälter benutztes Elfenbeinhorn der Habsburger (aus dem Kunsthistorischen Museum Wien) oder ein seidener Mantel (ca. 1320) aus dem Domschatz von Uppsala.