Der Bundesrat will nicht mehr tolerieren, dass Jäger zum Aufspüren von Hirschen, Rehen oder anderen Tieren Fotofallen im Wald aufstellen. Die Regierung hat Bedenken wegen des Datenschutzes, falls Wanderer fotografiert würden. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) soll nun ein Verbot ausarbeiten.
Künftig sollen Jäger Hirsche, Rehe oder anderes Wild nicht mehr mit Fotofallen aufspüren dürfen, wie der Bundesrat meint. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) soll nun ein Verbot ausarbeiten.
Der Bundesrat habe dem BAFU den Auftrag gegeben, den Einsatz von Fotofallen «für jagdliche Zwecke» so weit wie möglich zu verbieten, sagte Reinhard Schnidrig, Chef der Sektion Jagd, am Montag in der Sendung «Heute Morgen»von Radio SRF.
Die Fotos könnten aus Sicht des Datenschutzes «sehr, sehr heikel» sein. «Es ist nicht auszuschliessen, dass mit diesen Fotofallen auch Menschen fotografiert werden. Und wir haben keine Kontrolle darüber.»
Die Kameras sind laut Radio SRF für wenig hundert Franken erhältlich. Sie werden durch Bewegungsmelder ausgelöst und könnten automatisch Bilder an das Handy des Jägers senden.
Kein Verständnis bei Jägern
Wenig Verständnis für das geplante Verbot hat der Verband JagdSchweiz. Präsident Hanspeter Egli verweist gegenüber Radio SRF auf die Empfehlung des Verbandes, wonach die Kameras so installiert werden sollten, dass keine Personen fotografiert werden können.
Ausserdem sei das Problem mit Kameras bei der Jagd vergleichsweise gering, sagte Egli. Mit den vielen Helmkameras auf Skipisten würden viel mehr Menschen fotografiert.
Der Bundesrat kündigte das Verbot vor eineinhalb Wochen in einer Antwort auf eine Anfrage aus dem Parlament an. Dafür will er die Jagdverordnung anpassen und die Kameras neu auf die Liste der nicht erlaubten Hilfsmitteln für die Jagd aufnehmen. Für die Wildforschung soll der Einsatz von Fotofallen erlaubt bleiben.