FPK soll nach Schlappe in Kärnten umgebaut werden

Nach der deutlichen Niederlage der Rechtspopulisten bei der Landtagswahl im österreichischen Kärnten zieht die Partei personelle Konsequenzen. Der 45-jährige Landeschef Kurt Scheuch übergab sein Amt am Montag vorerst an Christian Ragger.

Kurt Scheuch von der FPK (links) und Josef Bucher von der BZÖ (Bild: sda)

Nach der deutlichen Niederlage der Rechtspopulisten bei der Landtagswahl im österreichischen Kärnten zieht die Partei personelle Konsequenzen. Der 45-jährige Landeschef Kurt Scheuch übergab sein Amt am Montag vorerst an Christian Ragger.

Die Kärntner Freiheitlichen kündigten zudem an, sich in den kommenden Wochen komplett neu aufstellen zu wollen. Die Erben des tödlich verunglückten Rechtspopulisten Jörg Haider waren bei der Wahl am Sonntag in Österreichs südlichstem Bundesland von knapp 45 auf 17,1 Prozent abgestürzt und hatten die Macht an die Sozialdemokraten verloren.

Hauptgrund waren mehrere Korruptionsskandale. Der Partei seien zuletzt Demut und Disziplin abhandengekommen, sagte Ragger.

Von der Bundes-Schwesterpartei FPÖ kamen Signale, die Kärntner als Landesgruppe eingliedern zu wollen: Eine vollständige Wiedervereinigung der Schwesterpartei mit der Bundesorganisation sei das Gebot der Stunde, sagte Bundes-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Er wünsche sich einen grossen „Wiedervereinigungs-Parteitag“.

Auch in Niederösterreich hatte die Landtagswahl am Montag personelle Konsequenzen: Dort hatte der seit etwa zwei Jahrzehnten regierende konservative Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) seine absolute Mehrheit verteidigen können, der Chef der sozialdemokratischen SPÖ trat deshalb zurück.

Josef Leitner will sich komplett aus der Politik zurückziehen, ihm folgt Matthias Stadler als SPÖ-Chef nach. Der 47-Jährige ist Bürgermeister der Landeshauptstadt St. Pölten.

Der 80-jährige Milliardär Frank Stronach reagierte am Montagnachmittag erstmals auf den Einzug seines „Team Stronach“ in beide Landtage. Etwa jeder zehnte Wähler hatte für den Newcomer gestimmt. „Man erwartet sich immer mehr“, sagte der Gründer des Autoteilezulieferers Magna. Für die Bundeswahlen im Herbst sei er jetzt sehr optimistisch: „Die Bewegung kommt ins Rollen.“

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