Im Prozess um das «Costa Concordia»-Unglück vor der italienischen Küste hat die Verteidigung des angeklagten Kapitäns Francesco Schettino einen Deal angeboten. Sein Mandant würde sich teilweise schuldig bekennen, sagte Anwalt Domenico Pepe am Mittwoch vor dem zuständigen Gericht in Grosseto.
Im Gegenzug forderte er jedoch eine Begrenzung des Strafmasses auf drei Jahre und fünf Monate Haft. Schettino muss sich wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Verursachung von Umweltschäden und Verlassens eines Schiffes in Seenot verantworten. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Die «Costa Concordia» hatte am Abend des 13. Januar 2012 bei einem riskanten Manöver einen Felsen gerammt und war nur wenige Meter vor der Insel Giglio leck geschlagen. Schettino verliess das havarierte Schiff und kehrte trotz mehrfacher Aufforderung der Hafenbehörde nicht an Bord zurück, während die meisten Passagiere noch versuchten, sich in Sicherheit zu bringen.
Die «Costa Concordia» kenterte und liegt bis heute vor der Küste Giglios auf der Seite. Bemühungen zur Bergung des Schiffes dauern an. Bei dem Unglück kamen 32 Menschen ums Leben, darunter zwölf Deutsche. Für das Mammutverfahren gegen Schettino sind mehr als 400 Zeugen geladen, es gibt 250 Nebenkläger. Ein Urteil wird erst in einigen Monaten erwartet.