Bei ihrem ersten offiziellen Treffen haben die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der neue französische Präsident François Hollande die Kontinuität in den Beziehungen beider Länder betont. Beim Antrittsbesuch Hollandes am Dienstagabend in Berlin äusserten beide zudem die Erwartung, dass Griechenland trotz seiner innenpolitischen Krise in der Euro-Zone verbleibt.
Zum Thema Fiskalpakt machte Hollande die Türen für Verhandlungen weit auf. Der Sozialist forderte zwar erneut Nachverhandlungen in Richtung auf einen Wachstumspakt.
Er erklärte aber auch, dass dafür zunächst alle Dinge beim EU-Sondergipfel am 23. Mai sowie beim regulären Gipfel Ende Juni in Brüssel auf den Tisch gelegt werden müssten. Diese gelte es zu prüfen, und erst dann könne man sagen, was rechtlich überhaupt umgesetzt werden könne.
Merkel und Hollande betonten mehrfach ihren Willen zu einer guten Zusammenarbeit. Mit Blick auf die anderen 25 Mitgliedstaaten erklärte die CDU-Vorsitzende Merkel, sie und Hollande wüssten „um unsere Verantwortung, die wir haben für eine gute Entwicklung Europas“.
Von diesem Geiste getragen werde man die Lösung für die europäischen Probleme finden. Hollande sagte, beider Wunsch sei es „zum Wohle Europas zusammenzuarbeiten und alle anderen Länder auf diesem Weg mitzunehmen“.
Merkel lud Hollande zu den Feierlichkeiten anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages am 22. Januar 2013 nach Berlin ein. Unter anderem feiert der Bundestag dann zusammen mit der Assemblée Nationale, der französischen Nationalversammlung. Die Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag hatten in Paris stattgefunden.
„Blitzbesuch“
Hollande war mit gut anderthalbstündiger Verspätung in Berlin eingetroffen. Das Flugzeug, eine Falcon 7X, war zwar pünktlich in Paris gestartet, wurde auf dem Flug nach Berlin aber vom Blitz getroffen.
Hollande musste offiziellen Angaben zufolge deswegen auf den Militärflughafen Villacoublay bei Paris zurückkehren und flog dann nach einer kurzen Unterbrechung mit seiner Delegation in einer neuen Maschine, einer Falcon 900, weiter.