Der Franken ist am Dienstag zum Euro auf den höchsten Stand seit zwei Wochen geklettert. Experten machten dafür die jüngste Euro-Schwäche verantwortlich, die wegen Sorgen um die Robustheit europäischer Banken und schwacher deutscher Konjunkturdaten unter Druck geriet.
Mit 1,0987 Franken markierte der Euro den niedrigsten Stand zur Schweizer Währung seit Ende Januar. Vor wenigen Tagen kostete ein Euro noch 1,12 Franken.
In den vergangenen Wochen war die Schweizer Währung ungewöhnlich schwach. Viele Experten stellte das vor ein Rätsel, weil der Franken gemeinhin als sicherer Hafen in schwierigen Zeiten gilt. Von den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten hatte er sich jedoch unbeeindruckt gezeigt.
Einige Börsianer hatten daher vermutet, die Schweizer Notenbank habe ihre Finger im Spiel und die Währung über Interventionen am Devisenmarkt gezielt geschwächt. Denn die SNB-Führungsriege um Notenbankpräsident Thomas Jordan hält den Franken für überbewertet und setzt neben den bestehenden Negativzinsen auf Eingriffe am Devisenmarkt, um die Währung für Investoren weniger attraktiv zu machen.
Ein starker Franken schadet der exportorientierten Schweizer Wirtschaft. Die SNB hatte den Höhenflug des Frankens jahrelang mit einem Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken gebremst. Vor rund einem Jahr hatte sie diesen jedoch überraschend aufgegeben. Das hatte den Euro an einem Tag zeitweise unter einen Franken gedrückt.