Schweizer Touristen zieht es diesen Sommer nach Europa. Der starke Franken hat die Nachfrage nach Ferien in europäischen Ländern massiv angekurbelt. Von den satten Buchungszuwächsen profitieren unter den Badeferien-Destinationen Spanien und Griechenland.
Teilweise zweistellige Buchungszuwächse gegenüber dem Sommer 2014 stellte der Schweizer Reise-Verband (SRV) in einer Umfrage bei den grössten Reiseveranstaltern fest. Zypern und die Südtürkei haben allerdings bei vielen Schweizer Reisenden an Beliebtheit verloren. Ein Grund dafür dürfte sein, dass in der Türkei verschiedene Hoteliers ihre Preise für dieses Jahr erhöht haben.
Eher zu den Verlierern des Sommers 2015 gehören für die Mehrheit der befragten Veranstalter auch Ägypten und Tunesien. Hier machen sich noch immer negative Nachwirkungen von vergangenen politischen Unruhen bemerkbar. Da die Preise für diese Destinationen stark gesunken sind, rechnen die Veranstalter allerdings für den Herbst mit einer steigenden Nachfrage.
US-Rundreisen gefragt
Grösste Gewinnerin im Fernsegment sind die USA. Da auch der Wechselkurs zum Dollar für Schweizer weiterhin sehr attraktiv ist, sind US-Rundreisen heuer sehr beliebt. Zufriedenstellend soll auch das Buchungsgeschäft für die Karibik, Thailand und Südafrika laufen.
Wie der Reise-Verband weiter feststellt, variieren die effektiven Preisvorteile für Schweizer Touristen je nach Reiseart und Destination. In Europa werden von den Veranstaltern flächendeckend mit Vergünstigungen zwischen 10 und 20 Prozent errechnet. Für Flugleistungen halbierten sich die Preise teilweise.
Der Verband gibt zu bedenken, dass da die Schweizer Veranstalter ihre Leistungen noch zum höheren Kurs eingekauft hätten, da und dort trotz mehr Buchungen empfindliche Umsatzeinbussen resultieren. In der Wintersaison werde sich das aber ändern, da dann auch im Einkauf vom starken Franken profitiert werden könne.
Als positiv werten die Veranstalter auch, dass viele Schweizer ihre Sommerferien bereits im Januar oder Februar gebucht und bezahlt haben. Das habe einiges an Planungssicherheit für das gesamte Reisejahr 2015 gebracht.