Im nächsten Jahr gibt es laut den Ökonomen der UBS 1,1 Prozent mehr Lohn. Das ist ein klarer Rückgang verglichen mit den 1,5 Prozent mehr im laufenden Jahr. 32 Prozent der Unternehmen geben den starken Franken als Grund für deutlich kleinere Lohnsteigerungen an.
Am besten ergeht es den Angestellten in der Telekom- und Informatikbranche, die laut UBS im Schnitt nominal 2 Prozent mehr Lohn erhalten dürfen. Durchschnittlich 1,5 Prozent mehr Gehalt bieten Dienstleister sowie die Chemie-, Pharma- und Elektrobranche. Etwas darunter liegen der öffentliche Sektor und die Energieversorger.
Im Gros der Branchen erhalten die Mitarbeiter laut der am Freitag veröffentlichten UBS-Lohnprognose 1 Prozent mehr Gehalt. Dazu gehören Tourismus- und Medienbranche, Autogewerbe, Gross- und Detailhandel, Logistik, aber aber auch die Finanzbranche mit Banken und Versicherungen, die bisher eher zu den Arbeitgebern mit den stärksten Lohnsteigerungen zählten und wie die Pharmabranche dieses Jahr grosse Stellenstreichungen bekannt gegeben haben.
Reallohnsenkungen möglich
Gar keine Lohnerhöhungen werden voraussichtlich die Konsumgüter- und Textilbranche gewähren, was die wachsende Besorgnis über das Weltwirtschaftsklima besonders unterstreicht. Für das laufende Jahr melden alle von der UBS befragten Wirtschaftszweige noch Salärsteigerungen.
Laut UBS beträgt die Teuerung 2012 0,2 Prozent, womit die Löhne real um 0,9 Prozent steigen würden. Laut der Grossbank gibt es keine Reallohnsenkungen, was der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) bezweifelt: Wegen der Frankenstärke versuchen laut Sprecher Ewald Ackermann einzelne Arbeitgeber, Lohnsenkungen durchzusetzen.
Ruth Derrer Balladore von der Geschäftsleitung des Arbeitgeberverbands hält Nullrunden für wahrscheinlicher als Reallohnsenkungen. Die von der Nationalbank festgelegte Kursuntergrenze für den Euro bei 1,20 Fr. gebe den Unternehmen wieder mehr Sicherheit und verhindere Lohnsenkungen.