Die Frankfurter Buchmesse legt ihren Fokus in diesem Jahr auf Kinder- und Jugendliteratur sowie -medien. Der Übergang vom Gedruckten zum Digitalen gehe bei Kinder- und Jugendbüchern am schnellsten, sagte Buchmesse-Direktor Juergen Boos am Mittwoch.
Um mit den veränderten Lese- und Lerngewohnheiten der kommenden Generationen Schritt zu halten, müssten permanent neue Formate für gute Inhalte geschaffen werden.
Kinder- und Jugendbücher zeigten in konzentrierter Form, was die Branche zu erwarten habe. Von den bisher knapp 7300 Ausstellern aus 100 Ländern, die sich angemeldet haben, präsentieren 1500 Kinder- und Jugendbücher.
Das Schreiben auf Augenhöhe mit den jungen Lesern führe zu Qualität, sagte der Buchmesse-Direktor. Durch den Austausch zwischen Autor und Leser „werden sich die Angebote verändern“. Er sehe Kinder- und Jugendliteratur als Manifest der Veränderung und als eine Investition in die Zukunft, da Heranwachsende dazu angeregt würden, sich mit anspruchsvollen Themen auseinanderzusetzen.
Neben den Kinder- und Jugendbüchern beschäftigt sich die Buchmesse auch mit Lehren und Lernen. Im „Klassenzimmer der Zukunft“ könnten die Besucher auf 300 Quadratmetern selbst erleben, wie Unterricht in Zukunft gestaltet werde, sagte Buchmesse-Sprecherin Katja Böhne.
Das heisse „dreidimensional mit Multimedia-Brillen, interaktiv oder mit digital aufbereiteten Lernmaterialien, Powerwall und Whiteboards“. Am sogenannten „Hot Spot Kids & eReading“ drehe sich alles um das digitale Lesen und Schreiben.
Über 200 Schweizer Aussteller
Der Auftritt des Ehrengastlandes Neuseeland steht unter dem Motto „Bevor es bei euch hell wird“. Mehr als 300 Veranstaltungen sind geplant. Insgesamt 68 Autoren und rund 100 Künstler werden in Frankfurt sein.
Aus der Schweiz stellen gemäss Ausstellerkatalog über 200 Unternehmen aus, davon 82 an den Gemeinschaftsständen der Deutsch- und Westschweizer Buchhändler- und Verlegerverbände.
Mehr Aussteller als bisher werden aus den bei elektronischen Büchern führenden USA erwartet. Auch aus den aufstrebenden Industriestaaten China, Indien und Brasilien haben sich mehr Unternehmen angemeldet.
Viele Verlage aus Spanien oder Italien sowie auch aus Osteuropa sind jedoch unter Gemeinschaftsstände geschlüpft, die von den Regierungen finanziert werden. „Das ist eindeutig Ausdruck der Eurokrise“, sagte Boos. Technologieanbieter hätten jedoch zugleich entstehende Lücken geschlossen.