Frankreich beginnt Militäreinsatz in Zentralafrikanischer Republik

Nach der Billigung durch den UNO-Sicherheitsrat hat Frankreich den Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik begonnen. Französische Einheiten patrouillieren nun in der Hauptstadt Bangui.

Franzöische Soldaten nach der Landung in Bangui (Archiv) (Bild: sda)

Nach der Billigung durch den UNO-Sicherheitsrat hat Frankreich den Militäreinsatz in der Zentralafrikanischen Republik begonnen. Französische Einheiten patrouillieren nun in der Hauptstadt Bangui.

Dazu sei am Vorabend eine Kompanie aus rund 150 Mann eingetroffen, sagte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian dem Radiosender RFI. Frankreich will insgesamt 1200 Soldaten in das Krisenland schicken, um Einsatzkräfte der Afrikanischen Union (AU) zu unterstützen.

Es gehe darum «ein Minimum an Sicherheit» zu schaffen, um einen humanitären Einsatz in dem Krisenland zu ermöglichen, sagte Le Drian. Dazu müsse zunächst einmal Sicherheit auf den Strassen hergestellt werden, damit die Menschen beispielsweise in ein Spital gelangen könnten. Ausserdem müssten die afrikanischen Truppen in die Lage versetzt werden, während des politischen Übergangsprozesses die Sicherheit in Zentralafrika herzustellen.

Waffenembargo

Das UNO-Mandat, das der Sicherheitsrat am Donnerstag beschlossen hatte, umfasst neben den 1200 französischen auch 3600 AU-Soldaten. Die französischen Soldaten erhalten dabei ausdrücklich das Recht, «alle notwendigen Massnahmen» zur Unterstützung der AU-geführten Mission MISCA zu ergreifen.

Zudem wird ein Waffenembargo verhängt. Die Resolution sei notwendig geworden, weil in Zentralafrika die Gefahr eines Völkermords bestehe, begründete Frankreich sein Vorgehen.

Die frühere Kolonialmacht hatte bereits in den vergangenen Tagen Truppen und Material nach Zentralafrika verlegt. Derzeit befinden sich rund 650 französische Soldaten im Land, die AU-geführte Mission MISCA zählt rund 2500 Soldaten.

In Zentralafrika herrschen Chaos und Gewalt, seit das Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Übergangspräsident Michel Djotodia löste Séléka auf, die Gewalt hält aber unvermindert an.

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