Franzosen müssen künftig länger arbeiten. Das Parlament beschloss in Paris die von den Gewerkschaften kritisierte Rentenreform der sozialistischen Regierung. Bei der Abstimmung in der Nationalversammlung stimmte die Mehrheit der Abgeordneten für das Projekt.
Es handelte sich um eines der grössten Reformvorhaben von Präsident François Hollande. Die Pläne sehen vor allem eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit vor. Die Mindestbeitragszeit für den Erhalt der vollen Rente soll von aktuell 41,5 schrittweise auf 43 Jahre im Jahr 2035 angehoben werden.
Linke Gewerkschaften hatten dagegen protestiert. Im Vergleich zu den Demonstrationen gegen die zurückliegende Rentenreform des konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy war die Protestbereitschaft zuletzt aber gering.
2010 hatten sich mehrere Millionen Franzosen an Kundgebungen beteiligt. Tagelange Blockadeaktionen von Raffinerien und Treibstoffdepots führten zu Benzinmangel. Bei Jugendkrawallen gab es damals auch Verletzte.