In Paris haben die Feierlichkeiten zum Gedenken an die 130 Opfer der islamistischen Anschläge vor einem Jahr begonnen. Präsident François Hollande enthüllte am Sonntagmorgen am Stade de France nördlich der Hauptstadt eine Gedenktafel und legte einen Kranz nieder.
Vor dem Stadion hatten sich während des Fussball-Länderspiels Frankreich gegen Deutschland am 13. November 2015 drei Selbstmordattentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in die Luft gesprengt. Dabei wurde ein Mann getötet und mehrere Menschen verletzt. Der Sohn des ersten Opfers der Anschläge erinnerte in einer kurzen Ansprache an seinen Vater und rief zur Toleranz auf.
Auf der Plakette steht der Name des Getöteten. Im Laufe des Vormittags sollten ähnliche Tafeln an den weiteren Anschlagsorten in Paris enthüllt werden – an einem Restaurant, drei Bars und an der Konzerthalle Bataclan. In der Kathedrale Notre Dame findet zudem eine Messe für die Anschlagsopfer statt. An den Gedenkfeiern nehmen auch andere Mitglieder der Regierung teil, unter anderem Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve.
Am Samstagabend hatte der britische Rockmusiker Sting den Auftakt zu den Gedenkfeiern gegeben. Er trat als erster Künstler seit dem Anschlag im Bataclan auf, wo die Islamisten 90 Menschen getötet hatten.
Abgewiesen wurden zwei Mitglieder der US-Band Eagles of Death Metal, die während des Anschlags auf der Bühne gestanden hatten. Die Bataclan-Leitung begründete dies mit Interview-Äusserungen des Sängers der Band, Jesse Hughes. Dieser hatte gesagt, der Angriff sei von Sicherheitsleuten im Saal ausgelöst worden, zudem hätten während der Anschläge Muslime vor dem Konzertsaal gefeiert.