Frankreich fordert ein Investitionsprogramm der EU, um die Konjunktur anzukurbeln. «Die Situation ist schwierig, das Wachstum flaut ab, nicht nur in Frankreich, sondern in der ganzen Euro-Zone», sagte Ministerpräsident Manuel Valls französischen Medien am Freitag.
Die Regierung halte zwar an ihrem Kurs fest, in den nächsten drei Jahren 50 Mrd. Euro einzusparen. Er fügte aber hinzu: «Wir brauchen auch eine Investitionsinitiative auf europäischer Ebene.»
Die deutsche Regierung und die deutsche Bundesbank hatten in den vergangenen Wochen wiederholt Forderungen aus Paris nach einem Investitionspaket zur Unterstützung der Wirtschaft zurückgewiesen. Der designierte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker plant dagegen für die nächsten drei Jahre ein 300 Mrd. Euro schweres Programm zum Ausbau der Energie-, Verkehrs- und Breitbandnetze.
Jüngste Daten zeigten am Donnerstag, dass die Wirtschaft in Frankreich und in der Euro-Zone im zweiten Quartal stagnierte. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte sogar überraschend um 0,2 Prozent.
Frankreich senkte zudem seine Konjunkturprognose für 2014 und 2015 und räumte ein, dass es wahrscheinlich dieses Jahr sein Defizitziel verfehlen und auch noch im nächsten Jahr die EU-Defizitgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts nicht einhalten werde.