Frankreich heizt den Bieterwettstreit um Alstom an

Frankreich heizt den Bieterwettstreit zwischen General Electric (GE) und Siemens um den Industriekonzern Alstom an. «Die Allianz von Mitsubishi mit Siemens verbessert Siemens‘ Angebot», sagte Frankreichs Finanzminister Michel Sapin den Sendern Europe 1 und iTele.

Der französische Finanzminister Sapin heizt den Bieterstreit an (Bild: sda)

Frankreich heizt den Bieterwettstreit zwischen General Electric (GE) und Siemens um den Industriekonzern Alstom an. «Die Allianz von Mitsubishi mit Siemens verbessert Siemens‘ Angebot», sagte Frankreichs Finanzminister Michel Sapin den Sendern Europe 1 und iTele.

«Ich glaube, dass GE die eigene Offerte ebenfalls nachbessert.» Sapin betonte, keine Präferenz für einen der Bieter zu haben. Jedoch werde sich Frankreich für den Erhalt von Arbeitsplätzen einsetzen. «Wir werden nicht (für Alstom) entscheiden, aber wir werden unseren Einfluss nutzen», machte Sapin deutlich.

Am Sonntagabend berieten die Verwaltungsräte des Elektronikkonzerns die von Siemens-Chef Joe Kaeser zusammen mit Mitsubishi Heavy Industries ausgearbeitete Alstom-Offerte. Diese wollte Kaeser bis Montag präsentieren. Der Verwaltungsrat von Mitsubishi wollte sich am Wochenende ebenfalls damit beschäftigen.

«Das Angebot wird finanziell attraktiver sein als das von GE, alles andere würde auch keinen Sinn machen», hatte die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag von einem Siemens nahestehender Insider erfahren. Am Dienstag soll Kaeser dann vom Wirtschaftsausschuss der französischen Nationalversammlung befragt werden.

9 Milliarden Euro

Das gemeinsame Angebot von Siemens und Mitsubishi soll eine Bar-Komponente von etwa neun Milliarden Euro für das Turbinen- und Servicegeschäft von Alstom enthalten. Die Bereiche Erneuerbare Energien und Stromübertragung würden den Insidern zufolge bei dem französischen Industrie-Giganten verbleiben.

Siemens übernehme das Gasturbinengeschäft und gebe Teile seiner Zugsparte und die Signaltechnik an die Franzosen ab. Eine direkte Beteiligung der Münchner an Alstom sei nicht vorgesehen, hiess es in den Kreisen.

Frisches Kapital

Mitsubishi dagegen wolle sich direkt mit bis zu zehn Prozent an dem französischen Konzern beteiligen und die schwächelnde Energietechnik mit Investitionen und frischem Kapital aufpäppeln.

In gleicher Höhe wie Mitsubishi werde auch der französische Staat sich beteiligen, hatte Gabriel Artero von der französischen Stahlarbeiter-Gewerkschaft CFE-CGC nach einem Treffen mit Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg erklärt.

Schwer vergleichbar

Die Offerten von Siemens und GE lassen sich Insidern zufolge nur schwer vergleichen, weil sie sich im Umfang deutlich unterschieden. Der US-Konzern GE bietet 12,4 Milliarden Euro für alle vier Alstom-Teile – inklusive der Erneuerbaren Energien und der Stromübertragung. Die Offerte läuft noch bis zum 23. Juni. GE hat zudem versprochen, 1000 neue Stellen im Land zu schaffen.

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