Die Franzosen werden den Gürtel wohl erneut enger schnallen müssen, um Frankreichs Top-Bonität am Kapitalmarkt abzusichern. Premierminister François Fillon will nach französischen Medienberichten an diesem Montag ein neues Sparprogramm verkünden.
Es wäre das zweite seit Ende August. Die Regierung von Präsident Nicolas Sarkozy hatte für 2012 das Wirtschaftswachstum zunächst auf 1,7 und nun auf 1,0 Prozent nach unten korrigiert.
Damit fehlen nach Sarkozys Angaben 6 bis 8 Milliarden Euro im Haushalt zum Erreichen seiner ehrgeizigen Sparziele. Als eine wahrscheinliche Massnahme gilt eine Erhöhung der für die Gastronomie geltenden Mehrwertsteuer von zur Zeit 5,5 Prozent.
Nach der Bekanntgabe eines Nullwachstums im zweiten Quartal dieses Jahres hatten Spekulationen über eine möglicherweise bevorstehende Herabstufung der Top-Bonität Frankreichs an den Börsen für Aufruhr gesorgt.
Paris hatte zum Jahresbeginn beim Bruttoinlandsprodukt für 2011 zunächst 2 Prozent Wachstum erhofft, es dann aber nach unten korrigiert.
Um dennoch das Staatsdefizit von 7,0 Prozent im vergangenen Jahr auf 5,7 Prozent im laufenden Jahr und 3,0 Prozent 2013 herunterfahren zu können, waren neue Sparmassnahmen notwendig. Das angestrebte Staatsdefizit fürs kommende Jahr liegt bei 4,5 Prozent.