Frankreich kommt in der Gruppe A zum zweiten Sieg und steht vorzeitig als Achtelfinalist fest. Der Gastgeber sichert sich den 2:0-Erfolg gegen Albanien in Marseille dank zwei späten Treffern.
Wie bereits gegen Rumänien im Eröffnungsspiel traf Frankreich spät zum Erfolg. Der eingewechselte Antoine Griezmann erzielte das erste Tor per Kopfball nach einer Flanke von Adil Rami in der 90. Minute. Das 2:0 fiel in der 95. Minute. Dimitri Payet, der schon gegen Rumänien getroffen hatte, schloss einen Konter erfolgreich ab. Frankreich, das am Sonntag auf die Schweiz trifft, hat mit sechs Punkten die Achtelfinal-Qualifikation als erste Mannschaft auf sicher.
Vor dem Doppelschlag der Franzosen hatten die Albaner mit einer fast tadellosen Leistung überzeugt. Angeführt vom überragenden früheren Schweizer Junioren-Internationalen Amir Abrashi verteidigten sie herausragend und kamen sogar zu Torchancen. In der 52. Minute landete ein Ball an der französischen Torumrandung.
Deschamps nahm gegenüber dem ersten Match gegen Rumänien zwei gewichtige Veränderungen vor. Er liess mit Paul Pogba und Griezmann zwei seiner am höchsten eingeschätzten Spieler zunächst draussen. Dafür schafften die zwei jungen Stürmer, Anthony Martial und Kingsley Coman, den Sprung in die Startformation. Payet, der Matchwinner im Eröffnungsspiel, agierte als klassischer Regisseur. Griezmann, der eine sehr anstrengende Saison hinter sich hat, sollte etwas Ruhe gegönnt werden, Pogba hatte im ersten Spiel enttäuscht.
Doch die Änderungen von Deschamps zahlten sich nicht aus. Frankreich war in der ersten Halbzeit harmlos, lediglich zwei Kopfbälle von Olivier Giroud sorgten bis zur Pause für einen Hauch von Gefahr vor dem albanischen Tor. Die Defensive des Aussenseiters mit dem ehemaligen Basler Arlind Ajeti, der den Platz des gesperrten Captain Lorik Cana in der Innenverteidigung übernommen hatte, kontrollierte das Geschehen fast problemlos.
Und selbst in der Vorwärtsbewegung wussten die Albaner zunächst ohne Taulant Xhaka – er wurde in der 74. Minute eingewechselt – zu überzeugen. In der 39. Minute versetzte ein schlau ausgeführter Eckball die französische Verteidigung in helle Aufregung. Ngolo Kanté konnte den Schuss des ehemaligen St. Gallers Ermir Lenjani gerade noch blocken. Kanté, der defensive Mittelfeldspieler vom englischen Meister Leicester, war einer der wenige Franzosen, die schon in der ersten Halbzeit bezüglich Kampf und Leidenschaft mit den Albanern mithalten konnte.
Zur Pause machte Deschamps einen Rückzieher und brachte Pogba für den enttäuschenden Martial. Vor allem aber spielte Frankreich mit deutlich mehr Intensität, praktizierte ein Pressing und konnte so die Albaner unter Druck setzen. Die Torchancen begannen sich nach etwa einer Stunde zu häufen. Doch die Albaner brachten fast immer ein Bein dazwischen. Erst in der 67. Minute brachte Frankreich den Ball erstmals aufs gegnerische Tor. Giroud traf per Kopf nur den Pfosten. In der 90. Minute machte es dann Griezmann besser und sorgte für den schon zweiten Last-Minute-Sieg der Franzosen im laufenden Turnier.
Telegramm:
Frankreich – Albanien 2:0 (0:0)
Marseille. – 63’670 Zuschauer. – SR Collum (SCO). – Tore: 90. Griezmann 1:0. 95. Payet 2:0.
Frankreich: Lloris, Evra, Koscielny, Rami, Sagna; Matuidi, Kanté; Martial (46. Pogba), Coman (68. Griezmann), Payet; Giroud (77. Gignac).
Albanien: Berisha; Hysaj, Ajeti (85. Veseli), Mavraj, Agolli; Kukeli (74. Xhaka); Lila (71. Roshi), Abrashi, Memushaj, Lenjani; Sadiku.
Bemerkungen: Albanien ohne Cana (gesperrt). 52. Sagna lenkt den Ball an den eigenen Pfosten. 69. Pfostenkopfball von Giroud. Verwarnungen: 55. Kukeli (im nächsten Spiel gesperrt). 81. Abrashi. 88. Kanté (alle Foul)
Resultate und Tabelle:
Rumänien – Schweiz 1:1 (1:0). Frankreich – Albanien 2:0 (0:0).
Rangliste: 1. Frankreich 2/6 (4:1). 2. Schweiz 2/4 (2:1). 3. Rumänien 2/1 (2:3). 4. Albanien 2/0 (0:3).