Frankreich will Herkunft von Fleisch künftig kennzeichnen

Auf Fertiggerichten in Frankreich soll künftig die Herkunft des verarbeiteten Fleisches gekennzeichnet sein. Hersteller und Handel verständigten sich auf eine entsprechende Regelung.

Ein Mann beugt sich über das Sortiment an Fertigprodukten (Archiv) (Bild: sda)

Auf Fertiggerichten in Frankreich soll künftig die Herkunft des verarbeiteten Fleisches gekennzeichnet sein. Hersteller und Handel verständigten sich auf eine entsprechende Regelung.

Nach dem Pferdefleisch-Skandal haben sich Hersteller und Handel auf eine neue Regelung geeinigt. Die Herkunft von verarbeitetem Fleisch soll künftig gekennzeichnet sein. Dies sagte Präsident François Hollande am Samstag auf der Pariser Agrarmesse. Diese Vereinbarung «erlaubt es dem Konsumenten, sicher zu sein, was er bei den beteiligten Läden kauft». Zudem sei es eine «Garantie» für die Rinderzüchter, «dass ihre Produkte in Fertigprodukten verarbeitet werden».

Hollande erklärte weiter, er wolle sich auf europäischer Ebene für eine verpflichtende Kennzeichnung der Fleischherkunft in Fertiggerichten einsetzen. Eine solche Etikettierung ist in der Europäischen Union bislang umstritten, vorgeschrieben ist sie nur für unverarbeitetes Rindfleisch. Am Montag beschäftigen sich die EU-Agrarminister mit dem Thema.

In zahlreichen EU-Ländern und auch in der Schweiz waren zuletzt nicht deklarierte Spuren von Pferdefleisch in Fertiggerichten wie Ravioli, Tiefkühllasagne oder Dosengulasch entdeckt worden. In den meisten Fällen handelt es sich zwar um Konsumententäuschung, es besteht aber nach bisherigem Kenntnisstand beim Verzehr keine Gesundheitsgefahr.

Als Folge des Fleischskandals haben sich die EU-Staaten vor einer Woche zum Nachweis falsch deklarierter Produkte auf die Einführung von Gentests geeinigt und bei Pferdefleisch zur Fahndung nach Rückständen des entzündungshemmenden Medikaments Phenylbutazon. Bisher muss nur bei frischem Rindfleisch das Herkunftsland angegeben werden. Bei Fertigprodukten reicht hingegen die Angabe aus, welche Fleischart verarbeitet wurde.

Aus Grossbritannien nach Frankreich

In Grossbritannien wurden vor wenigen Tagen acht Pferde von britischen Schlachtern positiv auf das für den Menschen gesundheitsschädliche Medikament Phenylbutazon getestet.

Drei von sechs von dort nach Frankreich eingeführte Pferde sollen nun in Frankreich in die Nahrungskette geraten sein, wie die französische Tageszeitung «Le Figaro» auf ihrer Online-Seite berichtete. Das Pferdefleisch sei im Januar eingeführt worden und mittlerweile verarbeitet, zitiert die Zeitung am Samstag einen Sprecher des Landwirtschaftsministeriums.

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