Nach einem vereitelten Terroranschlag auf Kirchen will Frankreich religiöse Stätten besser schützen. Regierungschef Manuel Valls zeigte sich entschlossen, gegen jede Art der Bedrohung vorzugehen. Nach Valls‘ Angaben waren Christen Ziel des mutmasslichen Islamisten.
Frankreich werde weiter alle Massnahmen ergreifen, um wichtige Orte wie Kirchen, Synagogen oder Moscheen zu schützen, sagte der Premierminister nach einem Besuch einer Kirche in Villejuif südlich von Paris. Gleichzeitig betonte er, die historischen Stätten Frankreichs müssten weiter für die Öffentlichkeit und Besucher zugänglich bleiben.
Zuvor war bekanntgeworden, dass die französische Polizei mit der Festnahme eines 24-Jährigen einen Terrorangriff vermutlich auf eine Kirche vereitelt hat. Die Staatsanwaltschaft sucht nach möglichen Komplizen.
Der Mann habe sich mit einer weiteren Person über Anschlagspläne ausgetauscht, sagte der für Terrorismus zuständige Staatsanwalt François Molins. Der Gesprächspartner könnte sich in Syrien befinden. Er habe den Studenten aufgefordert, eine Kirche ins Visier zu nehmen.
Arsenal sichergestellt
Ermittler fanden bei dem 24-Jährigen ein umfangreiches Waffenarsenal mit Kalaschnikow-Sturmgewehren, einer Pistole, einem Revolver sowie schusssicheren Westen. Ausserdem stiessen sie auf detaillierte Notizen über mögliche Ziele sowie arabische Dokumente, in denen die Terrororganisationen Al-Kaida und Islamischer Staat erwähnt werden.
Laut Medienberichten lebte der Algerier bereits von 2001 bis 2003 in Frankreich. Im Jahr 2010 kehrte er zurück. Er war den Sicherheitsbehörden bekannt: Diese hatten Hinweise erhalten, dass er sich Kämpfern in Syrien anschliessen wollte. Zwei Überprüfungen in den Jahren 2014 und 2015 hatten jedoch keine stichhaltigen Beweise erbracht.
Der Verdächtige soll auch für die Ermordung einer 32-jährigen Frau verantwortlich sein, die am Sonntag erschossen in einem Auto in Villejuif aufgefunden worden war.