Der Schweizer EM-Gruppengegner Frankreich zeigt ein gutes erstes Testspiel auf dem Weg zum Heimturnier. Die Mannschaft von Didier Deschamps setzt sich in Amsterdam gegen die Niederlande mit 3:2 durch.
Vorab in der ersten Halbzeit überzeugte Frankreich mit direktem Kombinationsspiel. Angetrieben von Antoine Griezmann und Dimitri Payet spielten sich die Gäste immer wieder mit Leichtigkeit durch die niederländischen Reihen. Schon nach einer Viertelstunde führten sie mit 2:0. Griezmann traf nach sechs Minuten mit einem Freistoss von der Strafraumgrenze und Olivier Giroud doppelte in der 13. Minute nach. Nachdem die Gastgeber auf 2:2 zurückgekommen waren, traf Blaise Matuidi in der 88. Minute zum Sieg – einen Tag nach dem Tod von Johan Cruyff ausgerechnet der Franzose mit der Trikotnummer 14.
Frankreich, das am 19. Juni der letzte Vorrunden-Gegner der Schweiz ist, hätte zur Pause höher führen müssen. Griezmann, der Topskorer von Atletico Madrid, vergab zwei gute Kopfball-Möglichkeiten, die zweite vereitelte Goalie Jasper Cillessen mit einer sehenswerten Fussabwehr. Nach der Pause und drei Spielerwechseln taten sich die Franzosen schwerer.
Die Niederländer, die in der EM-Qualifikation blamabel gescheitert sind, steigerten sich nach einem sehr zaghaften Start in die Partie und kamen durch Tore von Luuk de Jong (47.) und Ibrahim Afellay (86.) etwas glückhaft auf 2:2 zurück. Vor dem 3:2-Siegtreffer durch Matuidi hatte Payet, der in der Premier League mit West Ham eine überragende Saison spielt, die beste Chance zum dritten Treffer der Franzosen gehabt. Der Mittelfeldspieler von La Réunion traf mit seinem Schuss nur den Pfosten.
Das wichtigste Ereignis der Partie fand für viele Zuschauer in der Amsterdam Arena in der 14. Minute statt. Da wurde nochmals dem am Donnerstag verstorbenen Johan Cruyff gedacht. Die Stadionbesucher und Spieler ehrten den einstigen Weltklasse-Spieler mit der Nummer 14 mit einer einminütigen Standing Ovation. Vor der Partie waren auf dem Grossbildschirm Videos mit den besten Aktionen von Cruyff und verschiedene, seit seinem Tod übermittelte Twitter-Nachrichten gezeigt worden. Ein mit Blumen verzierter Sitz auf der Ehrentribüne trug das niederländische Trikot mit der Nummer 14.
Bosnien-Herzegowina, das am Dienstag in Zürich auf die Schweiz trifft, setzte sich in Luxemburg mit 3:0 durch. Ein Eigentor brachte die Bosnier, die die EM-Qualifikation verpasst haben, in der 73. Minute in Führung. Edin Dzeko und Miralem Pjanic, der auch den luxemburgischen Pass besitzt, schossen die weiteren Treffer.
Länderspiele-Resultate vom Freitag:
Niederlande – Frankreich 2:3 (0:2). -Amsterdam. – Tore: 6. Griezmann 0:1. 13. Giroud 0:2. 47. De Jong 1:2. 86. Afellay 2:2. 88. Matuidi 2:3.
Niederlande: Cillessen; Bruma, Van Dijk (46. Afellay), Blind; Veltman, Klaassen (75. Wijnaldum), Clasie (46. Depay), Sneijder (36. Bazoer), Willems (78. Van Aanholt); Promes, De Jong (81. Janssen).
Frankreich: Mandanda; Jallet, Varane, Koscielny, Evra (46. Digne); Pogba (87. Sissoko), Diarra (46. Kanté), Matuidi; Griezmann (46. Martial), Giroud (73. Gignac), Payet.
Bemerkungen: Niederlande u.a. ohne Robben (verletzt). Frankreich u.a. ohne Benzema (nicht spielberechtigt), Sagna, Cabaye und Coman (alle verletzt). 60. Pfostenschuss von Payet. Verwarnung: 69. Matuidi (Foul).
Luxemburg – Bosnien-Herzegowina 0:3 (0:0). – Luxemburg. – Tor: 73. Chanot (Eigentor) 0:1. 75. Dzeko 0:2. 90. Pjanic 0:3.
Slowakei – Lettland 0:0. – Trnava. – Bemerkungen: Lettland mit Vanins (Sion).