Frankreich zum sechsten Mal Weltmeister

Frankreichs Handballer sind zum sechsten Mal Weltmeister. Die Gastgeber setzen sich im Final in Paris gegen Norwegen 33:26 durch.

Zum sechsten Mal seit 1995 Weltmeister: Frankreichs Handballer (im Bild Ludovic Fabregas) (Bild: sda)

Frankreichs Handballer sind zum sechsten Mal Weltmeister. Die Gastgeber setzen sich im Final in Paris gegen Norwegen 33:26 durch.

Alles andere als der Titelgewinn wäre für die vom neuen Trainer-Duo Didier Dinart und Guillaume Gille betreuten Franzosen eine grosse Enttäuschung gewesen. Die Equipe Tricolore hielt dem Druck aber bravourös stand und gewann sämtliche neun Partien.

Dermassen einseitig, wie es das Resultat ausdrückt, verlief der Final allerdings nicht. Die Norweger spielten eine ausgezeichnete erste Halbzeit, lagen in dieser mehrheitlich vorne – mit bis zu drei Toren. Eine Sekunden vor der ersten Pause brachte Valentin Porte die Franzosen nach einem Gegenstoss mit 18:17 erst zum zweiten Mal nach dem 2:1 (2.) in Führung. Diesen Schwung nahm der Favorit mit. Nach der Pause zog Frankreich bis zur 37. Minute auf 23:18 und liess in der Folge nichts mehr anbrennen.

Grossen Anteil am Sieg der Gastgeber hatte Goalie Vincent Gérard. Der Torhüter-Kollege des Schweizers Nikola Portner bei Montpellier, in der 15. Minute für Oldie Thierry Omeyer eingewechselt, brachte es mit elf Paraden auf eine Abwehrquote von 41 Prozent. Zudem konnte sich Frankreich einmal mehr auf Nikola Karabatic verlassen. Der Welthandballer von 2007 und 2014 war mit sechs Toren der erfolgreichste Werfer seines Teams.

Die Franzosen sicherten sich zum zweiten Mal nach 2001 vor heimischem Publikum die WM-Goldmedaille. Seit 2006 gewannen sie an internationalen Meisterschaften (Olympische Spiele, WM, EM) neun von 15 möglichen Titeln. In Finals lautet die Bilanz nun 11:2. Dass die Mannschaft «Les Experts» genannt wird, ist deshalb nichts als folgerichtig. Der 40-jährige Omeyer wurde zum fünften Mal Weltmeister und ist nun alleiniger Rekordhalter. Auch Daniel Narcisse (vier WM-Titel) war bereits beim WM-Triumph 2001 dabei gewesen.

Trotz der Niederlage kann auch Norwegen mit dem Turnier mehr als zufrieden sein. Die Skandinavier durften nur dank einer Wildcard teilnehmen und verloren einzig gegen Frankreich zweimal. Zuvor waren die Norweger an Weltmeisterschaften noch nie über den 6. Platz (1958) hinausgekommen. Allerdings deuteten sie bereits mit dem 4. Rang an der letztjährigen Europameisterschaft an, dass mit ihnen zu rechnen ist.

Telegramm:

Frankreich – Norwegen 33:26 (18:17)

Paris-Bercy. – 15’609 Zuschauer (ausverkauft). – SR Gjeding/Hansen (DEN). – Torfolge: 0:1, 2:1, 2:3, 4:4, 4:6, 7:8, 7:10, 9:10, 11:12, 11:14, 13:16 (25.), 16:16, 16:17, 18:17; 20:17, 20:18, 23:18 (37.) 25:20, 25:22, 27:22, 27:23, 31:23 (54.), 32:24, 32:26, 33:26. Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Frankreich, 2mal 2 Minuten gegen Norwegen.

Frankreich: Omeyer/Gérard (ab 15.); Remili (4), Narcisse (2), Nikola Karabatic (6), Mahé (5/3), N’Guessan, Abalo (1), Sorhaindo (3), Guigou (5/2), Fabregas (2), Dipanda, Porte (5).

Norwegen: Bergerud/Christensen; Sagosen (1), Hykkerud, Myrhol (4), Tonnesen (5), Jöndal (2), Björnsen (4), Gullerud (1), O’Sullivan (1), Tangen (3), Johannessen (1), Hansen (4).

Bemerkungen: Verschossene Penaltys: 2:0.

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