Frankreichs Ex-Premier de Villepin tritt bei Präsidentenwahl an

Der frühere französische Regierungschef Dominique de Villepin tritt bei der Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr an. Der erbitterte Gegner von Präsident Nicolas Sarkozy gab am Sonntagabend im Fernsehsender TF1 seine Kandidatur bekannt.

Will die Nachfolge von Nicolas Sarkozy antreten: Dominique de Villepin (Archiv) (Bild: sda)

Der frühere französische Regierungschef Dominique de Villepin tritt bei der Präsidentschaftswahl im nächsten Jahr an. Der erbitterte Gegner von Präsident Nicolas Sarkozy gab am Sonntagabend im Fernsehsender TF1 seine Kandidatur bekannt.

Er sei überzeugt, dass der Wahltermin im nächsten Jahr ein „Termin der Wahrheit, des Mutes und des Willens“ sein werde, sagte der Gründer der Partei République solidaire (Solidarische Republik) auf TF1.

Es beunruhige ihn, zu sehen, wie das Gesetz der Märkte Frankreich demütige und dem Land weiteres Sparen aufbürde. Für die Zukunft sei eine „Republik der Bürger“ nötig. „Die Franzosen müssen aufwachen“, forderte er.

De Villepin werden bei dem Urnengang allerdings noch nicht einmal Chancen auf einen Achtungserfolg eingeräumt. Er liegt in Umfragen derzeit bei einem Prozent.

De Villepin war von 2005 bis 2007 unter dem damaligen Staatschef Jacques Chirac Regierungschef. Im Februar verliess er die konservative Regierungspartei UMP von Präsident Nicolas Sarkozy, nachdem er bereits im vergangenen Sommer eine eigene Bewegung ins Leben gerufen hatte, die République solidaire.

Erzrivalen

Die Neogaullisten Sarkozy und de Villepin gelten als Erzrivalen und lieferten sich jahrelang eine erbitterte parteiinterne Schlacht um die Chirac-Nachfolge. 2007 setzte sich Sarkozy durch.

Im September 2011 sprach ein Berufungsgericht de Villepin in einem Verfahren um eine schon länger zurückliegende Rufmordkampagne gegen Sarkozy vom Vorwurf der Verleumdung frei. Bereits im ersten Prozess war er freigesprochen worden.

Die Präsidentschaftswahl in Frankreich sind am 22. April und 6. Mai 2012 geplant. In den letzten Wochen hatten bereits diverse Sarkozy-Herausforderer ihren Hut in den Ring geworfen.

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