Zu seinem Amtsantritt hat der neue französische Aussenminister Laurent Fabius ein Bekenntnis zur EU abgelegt. Zugleich brachte er aber den Wunsch nach einem „anderen Europa“ zum Ausdruck.
Fabius, der sich im Jahr 2005 gegen die EU-Verfassung ausgesprochen hatte, sagte kurz vor der Amtsübergabe dem Sender BFMTV am Donnerstag in Paris: „Ich bin überzeugter Europäer, aber wir brauchen ein anderes Europa, ein Europa das viel stärker auf Arbeitsplätze ausgerichtet ist.“
Der Ex-Premierminister hob hervor, dass dies zwar schwierig sei, dass er sich aber „sehr stark“ dafür einsetzen werde. Fabius übernahm im Anschluss die Amtsgeschäfte von seinem konservativen Vorgänger Alain Juppé.
„Stürmische See“
Mit Blick auf schwierige internationale Themen wie Syrien sagte Juppé: „Ich wünsche Ihnen eine gute Steuerung durch stürmische See.“ Fabius hob die Kontinuität in vielen Fragen der Aussenpolitik hervor, die Regierung ändere sich, aber „die Interessen Frankreichs bleiben“.
Der Aussenminister wird den neuen französischen Präsidenten François Hollande ab Freitag bei dessen Reise in die USA, darunter zum NATO-Gipfel, begleiten.
Fabius machte deutlich, dass das Aussenministerium das einzige Ressort gewesen sei, das er als Ministerposten akzeptiert hätte. Im sozialistischen Vorwahlkampf hatte der 65-Jährige auf Parteichefin Martine Aubry als Präsidentschaftskandidatin gesetzt, arbeitete dann aber loyal mit Hollande zusammen, obwohl er den Kandidaten lange unterschätzt hatte, wie er selbst zugab.