Frankreichs Notenbank rechnet damit, dass die Wirtschaft des Landes weiter schrumpfen wird. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) werde zwischen Juli und September gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent schrumpfen, teilte die Banque de France am Mittwoch mit.
Damit würde sich die Durststrecke in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Euro-Zone länger hinziehen als bisher erwartet. Das Statistikamt hatte Ende Juni noch ein Plus von 0,1 Prozent für das dritte Quartal vorausgesagt. Im ersten und voraussichtlich auch im zweiten Quartal stagnierte die französische Wirtschaft.
Ein Minus gab am Mittwoch auch der französische Zoll bekannt, und zwar beim Aussenhandel: Dieser wies im ersten Halbjahr ein Defizit von 34,9 Mrd. Euro aus. Damit liegt der Fehlbetrag zwar unter der Rekordsumme von 71,2 Mrd. Euro im Vorjahr, ist aber immer noch sehr hoch. Nach Angaben des Zolls gingen vor allem die Exporte nach Amerika und in die EU stark zurück.
Zuletzt nahmen die Sorgen zu, dass sich die Euro-Schwergewichte Deutschland und Frankreich dem Abwärtsstrudel ihrer Handelspartner kaum noch entziehen können. Aus Konjunkturumfragen der französischen Notenbank geht hervor, dass sich die Stimmung sowohl in der Industrie als auch bei den Dienstleistern des Landes im Juli eintrübte.