Frankreichs Polizei macht Razzien im Islamisten-Milieu

Die französische Polizei hat nach Angaben von Präsident Nicolas Sarkozy landesweit 19 mutmassliche Islamisten festgenommen. Bei einigen der Razzien seien Waffen gefunden worden, darunter auch Sturmgewehre, sagte Sarkozy am Freitag dem Radiosender Europe-1. Die Einsätze würden fortgeführt.

Die französische Polizei im Einsatz (Archiv) (Bild: sda)

Die französische Polizei hat nach Angaben von Präsident Nicolas Sarkozy landesweit 19 mutmassliche Islamisten festgenommen. Bei einigen der Razzien seien Waffen gefunden worden, darunter auch Sturmgewehre, sagte Sarkozy am Freitag dem Radiosender Europe-1. Die Einsätze würden fortgeführt.

Die Razzien am Freitagmorgen fanden in Toulouse, aber auch im Grossraum Paris sowie in Städten wie Marseille, Lyon und Nizza statt. Nach Pariser Medienberichten wurde gegen 17 der 19 Festgenommenen Polizeigewahrsam angeordnet. Im Anschluss an die Vernehmungen sollte über mögliche Haftbefehle entschieden werden.

Aus Ermittlerkreisen verlautete, die Festnahmen stünden nicht in „direktem“ Zusammenhang mit den Gewalttaten Merahs, der bei drei Attentaten im Raum Toulouse insgesamt sieben Menschen erschossen hatte.

Nach dem Tod Merahs bei einem Polizeieinsatz vor rund einer Woche hatte Sarkozy die Sicherheitskräfte aufgefordert, die Gefährlichkeit von Verdächtigen zu überprüfen, die für ihre Sympathien für islamistische Ideen bekannt sind. Merah hatte erklärt, dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahezustehen.

Wie aus Polizeikreisen verlautete, befindet sich in Nantes die Führung der islamistischen Gruppe Forsane Alizza, die im Januar verboten worden war. Nach Ansicht der Regierung bildet sie ihre Anhänger zum bewaffneten Kampf aus und strebt die Herrschaft des Islams in Frankreich an.

Ein Tag nach Beerdigung des Attentäters

Merah war am Donnerstagabend auf dem muslimischen Teil des Friedhofs von Cornebarrieu am Stadtrand von Toulouse beerdigt worden. Die Stadtverwaltung hatte zuvor vergeblich versucht, die Bestattung in Toulouse zu verhindern.

Algerien hatte eine Beisetzung des Attentäters auf algerischem Boden wie von der Familie gewünscht aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Da Merah französischer Staatsbürger war, bestand ein Anspruch auf seine Beisetzung in Frankreich.

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