Frankreichs Staatspräsident François Hollande hat eine Ausweitung der Angriffe auf Ziele der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak angekündigt. 2016 müsse ein «Jahr des Übergangs» werden, sagte Hollande am Donnerstag im Elysée-Palast.
Das Tempo der Interventionen in den beiden Ländern werde angezogen und Frankreich werde seinen Teil beitragen. Es gehe nun vor allem darum, Rakka in Syrien und Mossul im Irak zu «befreien». Denn dort befänden sich die Kommandozentren des IS.
Beim Treffen der Verteidigungsminister von sieben am Anti-IS-Kampf beteiligten Ländern am Mittwoch in Paris sei diese Strategie erneut bestätigt worden, sagte Hollande in einer Ansprache vor den Botschaftern im Land. Die Runde habe auch den Willen bekräftigt, «arabische und kurdische Streitkräfte zu unterstützen, die den IS am Boden bekämpfen». Das sei nötig, um die von der Miliz kontrollierten Gebiete zu befreien.
Auch Deutschland bekräftigte am Donnerstag seine Entschlossenheit im Kampf gegen den IS. Die Anschläge von Paris und Istanbul hätten «in uns den Willen bestärkt, dass wir uns dem Terror nicht beugen», sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Donnerstag bei einem Besuch im südtürkischen Incirlik. Die Bundeswehr ist dort unter anderem mit sechs Tornado-Jets im Einsatz.
USA nimmt Türkei in Pflicht
US-Verteidigungsminister Ashton Carter erwartet im Kampf gegen den IS derweil von der Türkei mehr Anstrengungen. Carter sagte am Donnerstag in Paris, Ankara habe eine «Schlüsselfunktion» innerhalb der Militärkoalition gegen den IS. Die Türkei könne «mehr tun».
Vor allem müsse sie ihre komplizierte Grenze mit Syrien und dem Irak besser vor dem Eindringen extremistischer Kämpfer schützen. Die beim Ministertreffen in Paris bekräftigte Strategie gegen den IS würde von einer grösseren Anstrengung seitens Ankara «profitieren», sagte Carter.
Der Bürgerkrieg in Syrien hatte im Frühjahr 2011 mit regierungskritischen Protesten begonnen. Mittlerweile kontrolliert der IS in dem Land sowie im Irak mehrere Gebiete, konnte zuletzt aber etwas zurückgedrängt werden.