Umweltschützer Franz Weber gibt die Führung seiner Stiftung ab, das Ruder übernimmt seine Tochter Vera.
Der Schweizer Umweltschützer Franz Weber gibt die Führung seiner Stiftung ab. Der Stiftungsrat der Fondation Franz Weber (FFW) wählte Webers Tochter Vera zur neuen Präsidentin. Sie leitete die FFW faktisch bereits zuvor und gewann die Abstimmung zur Zweitwohnungsinitiative.
«Nicht jedem Unternehmer ist es vergönnt, in der eigenen Familie die ideale Nachfolge zu finden. Ich könnte mir keine fähigeren Hände wünschen, in die ich mein Werk vertrauensvoll legen dürfte», wird Franz Weber in einer Medienmitteilung der FFW vom Montag zitiert.
Der heute 87-jährige Franz Weber kämpfte während mehr als 50 Jahren für den Schutz der Tiere, der Natur und der Landschaft. Weltweit bekannt wurde er mit seiner Kampagne für die Robbenbabys in Kanada mit Brigitte Bardot.
In der Schweiz steht sein Name für den Kampf gegen Zweitwohnungen, den Schutz der Engadiner Seelandschaft, seinen Einsatz für das Simmental sowie für das Grand Hotel Giessbach.
Letzte Lavaux-Initiative ging verloren
In mehreren Initiativen setzte er zudem Schutz des Waadtländer Weinbaugebietes Lavaux durch. Seinen letzten Abstimmungskampf als Präsident verlor Franz Weber allerdings. Am 18. Mai lehnte das Waadtländer Stimmvolk Webers dritte Lavaux-Initiative für einen absoluten Schutz des Weinbaugebiets deutlich ab.
Ausser seinen Schweizer Engagements setzte er sich unter anderem für die Elefanten und Wildpferde in Australien, die Rettung des griechischen Delphi, der Baux de Provence im Süden Frankreichs und der Auenwälder von Hainburg bei Wien ein.
Kampf gegen Aquarien und Jet-Boote
Die FFW kämpft unter der Führung von Vera Weber von Montreux aus für die Abschaffung der Stierkämpfe. Sie will zudem der Elefantenwilderei in Afrika sowie der Robbenjagd Einhalt gebieten.
In der Schweiz sorgte die Fondation Franz Weber zuletzt mit einem Einsatz gegen ein Aquarium in Basel für Aufsehen. So lancierte die Stiftung einen Gegenvorschlag zum geplanten «Ozeanium» des Basler Zoos.
An Stelle von echten Tieren soll den Besuchern eine virtuelle Unterwasserwelt präsentiert werden. Zudem kämpfte die FFW gegen ein Jet-Boot auf dem Brienzersee. Allerdings erhielt dieses grünes Licht.