Der französisch-israelische Geschäftsmann Arkadi Gaydamak, gegen den ein französischer Haftbefehl im Rahmen der «Angolagate»-Affäre vorliegt, ist auf Ersuchen der Genfer Staatsanwaltschaft in Zürich verhaftet worden. In Genf verlangt er die Freilassung auf Kaution.
Frankreich dagegen fordere seine Auslieferung, erklärte der Genfer Staatsanwalt Dario Zani am Dienstag. Der aus Russland stammende Gaydamak gehört zu den Hauptfiguren der «Angolagate» genannten Affäre um Waffenlieferungen.
Ein Pariser Gericht befand ihn in erster Instanz schuldig, zusammen mit dem französisch-angolanischen Geschäftsmann Pierre Falcone Militärbestände ehemaliger Ostblockstaaten aufgekauft und von 1993 bis 1998 für schätzungsweise 790 Millionen Dollar in das Land im Südwesten Afrikas geliefert zu haben.
In einem Berufungsprozess 2011 wurde die sechsjährige Haftstrafe für den untergetauchten Gaydamak um die Hälfte reduziert. Das Pariser Berufungsgericht sah in «Angolagate» kein illegales Waffengeschäft, sondern lediglich ein Kaufgeschäft, das Angola bei Falcone in Auftrag gegeben habe.
Die Strafe für Gaydamak wurde nur noch wegen Steuerbetrugs und Geldwäscherei verhängt. Die angolanische Regierung kämpfte in den 1990er-Jahren gegen die rechtsgerichteten Rebellen der UNITA.