Die französischen Justizbehörden haben bei ihren Ermittlungen gegen die UBS wegen des Verdachts auf Geldwäscherei und Steuerbetrug eine weitere Razzia durchgeführt. Am Mittwoch wurden die Pariser Büros der Grossbank durchsucht.
Der leitende Untersuchungsrichter und rund ein Dutzend Beamte hätten den UBS-Sitz in der Hauptstadt durchsucht, hiess es laut der französischen Nachrichtenagentur AFP aus französischen Justizkreisen.
Ein UBS-Sprecher bestätigte dies gegenüber der Nachrichtenagentur sda und erklärte, die Bank werde wie bisher vollumfänglich mit den Behörden kooperieren.
Am 12. April hatte die Pariser Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren zu den UBS-Geschäftsaktivitäten in Frankreich eingeleitet. Ende Juni wurde ein Verfahren gegen einen leitenden Mitarbeiter der französischen UBS-Tochtergesellschaft eröffnet. Es bestehe der Verdacht auf Geldwäscherei und Beihilfe zu Steuerbetrug, hiess es.
Bereits drei andere Niederlassungen durchsucht
Im Rahmen der Ermittlungen sind diesen Sommer bereits Büros der UBS in Strassburg, Lyon und zuletzt Mitte Juli in Bordeaux durchsucht worden. Die UBS wird verdächtigt, in Frankreich um Kunden geworben zu haben, indem diesen angeboten wurde, Steuergelder vor dem französischen Fiskus zu verstecken.
Kapitalbewegungen zwischen der Schweiz und Frankreich sollen laut den Vorwürfen mithilfe falscher Buchführung getarnt worden sein. Zudem soll die Bank in Verletzung von französischem Recht Schweizer Angestellten erlaubt haben, auf französischem Territorium Kunden anzuwerben.
Eine erste Voruntersuchung hatte die französische Polizei bereits im März 2011 durchgeführt. Damals hatte die UBS ihre Unschuld beteuert und erklärt, niemals an einem organisierten System zur Steuerhinterziehung beteiligt oder gar Urheber eines solchen gewesen zu sein.