Drei Tage nach der Festnahme des mutmasslichen Brüssel-Attentäters hat die französische Polizei beim Vorgehen gegen Dschihadisten-Netzwerke vier Verdächtige festgenommen. Die Festnahmen erfolgten im Grossraum Paris und im Süden des Landes.
«Mehr werde ich dazu nicht sagen», erklärte Innenminister Bernard Cazeneuve am Montag im Sender Europe 1. Nach Angaben aus Polizeikreisen werden drei der Festgenommenen verdächtigt, Kämpfer für den Dschihad rekrutiert zu haben. Cazeneuve stellte keine Verbindung zwischen den Festnahmen vom Montag und dem Angriff auf das Jüdische Museum in Brüssel mit vier Toten her.
Am Freitag war in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille der mutmassliche Täter festgenommen worden. Es handelt sich um einen 29-jährigen Franzosen, der sich mehr als ein Jahr lang in Syrien aufgehalten haben soll. Der Mann sass in Frankreich mehrfach im Gefängnis und soll sich dort zum Islamismus radikalisiert haben.
Cazeneuve sagte auf Europe 1, französische Gefängnisse dürften nicht länger ein Ort der Radikalisierung sein. «Es ist wahr, dass es im Gefängnis eine Verbreitung radikaler Ideen gibt.» Um dies zu verhindern sollten Imame eingesetzt werden, «die wissen was der Islam ist, die die Kultur haben, die das in den Gefängnissen erklären».
Entsprechende Vorschläge wolle er Ende Juni im Kabinett unterbreiten und damit die Massnahmen im Kampf gegen den Dschihadismus ergänzen, welche die französische Regierung im April vorgestellt hatte.