Französische und malische Soldaten nehmen zwei Städte ein

Die malische Armee und Soldaten aus Frankreich haben nach Angaben der französischen Regierung zwei zwischenzeitlich von Islamisten gehaltene Städte zurückerobert. Malische Truppen hätten seit Montagmorgen wieder die im Zentrum des Landes gelegenen Städte Diabali und Douentza unter ihrer Kontrolle.

Französische Soldaten untersuchen in einem Vorort von Diabali ein zerstörtes Fahrzeug der Islamisten (Bild: sda)

Die malische Armee und Soldaten aus Frankreich haben nach Angaben der französischen Regierung zwei zwischenzeitlich von Islamisten gehaltene Städte zurückerobert. Malische Truppen hätten seit Montagmorgen wieder die im Zentrum des Landes gelegenen Städte Diabali und Douentza unter ihrer Kontrolle.

Das erklärte das französische Verteidigungsministerium. Französischen Soldaten hätten die malische Armee bei ihrem Einmarsch unterstützt. Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian erklärte in Paris, die Rückeroberung der Städte sei ein „sicherer militärischer Erfolg“.

Zuvor hatte ein AFP-Reporter berichtet, dass ein Konvoi von etwa 30 gepanzerten Fahrzeugen mit rund 200 französischen und malischen Soldaten in Diabali einrückte. Die Truppen trafen dabei auf keinen Widerstand.

Alllerdings sei die Ortschaft noch nicht endgültig zurückerobert. „Wir wissen noch nicht, was wir dort vorfinden werden“, sagte ein hochrangiger französische Militär. Die Islamisten hatten das 400 Kilometer nördlich der malischen Hauptstadt Bamako gelegene Diabali vor rund einer Woche eingenommen.

Über 2000 französische Soldaten im Einsatz

Frankreich kämpft seit eineinhalb Wochen an der Seite von malischen Regierungstruppen in Mali gegen islamistische Kämpfer. Laut dem Verteidigungsministerium in Paris waren am Montag rund 2150 französische Soldaten in Mali im Einsatz, ihre Zahl soll weiter steigen.

Die Dschihadisten hatten den Norden Malis nach einem Staatsstreich im März unter ihre Kontrolle gebracht. Zuletzt waren sie immer weiter nach Süden vorgerückt, wo Regierungstruppen versuchten, die Stellung zu halten.

Geberkonferenz und Militärausbildner

Die EU kündigte eine Geberkonferenz der internationalen Gemeinschaft für Mali am 5. Februar an. Ein Sprecher von EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton sagte, an der Konferenz würden auch Vertreter der UNO und der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS teilnehmen.

ECOWAS geht für ihren Einsatz gegen Islamisten von Kosten von rund 500 Mio. US-Dollar aus. Dabei handle es sich um eine „erste Schätzung“, sagte ECOWAS-Kommissionspräsident Désiré Kadré Ouédraogo dem ivorischen Fernsehsender RTI. Die EU will sich mit 50 Mio. Euro daran beteiligen.

Auch bei der europäischen Ausbildungsmission für die malischen Streitkräfte drückte die EU aufs Tempo: Der französische Leiter der bis zu 450 Mann starken Mission, Brigadegeneral François Lecointre, werde noch am Montag in Bamako eintreffen, sagte Ashtons Sprecher. Weitere Experten würden in den kommenden Tagen aufbrechen, um die Trainingsmission vorzubereiten.

Das US-Aussenministerium hat nach eigenen Angaben ebenfalls 100 Militärausbilder nach Niger, Burkina Faso, Senegal, Togo und Ghana entsandt, um den Ausbildungs- und Ausrüstungsbedarf der jeweiligen Truppen zu ermitteln.

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