Der Tod des französischen Journalisten Gilles Jacquier in Syrien ist offenbar auf ein Fehlverhalten der oppositionellen Seite zurückzuführen. Dies berichtete die Zeitung „Le Figaro“ am Freitag unter Berufung auf einen Vertreter der syrischen Opposition.
Demnach habe es sich um einen „riesigen Fehler“ der Regierungsgegner gehandelt. Auch ein Vertreter der Arabischen Liga, der ebenfalls anonym bleiben wollte, sagte: „Wir wissen nun, dass es ein Fehlverhalten seitens der Freien Syrischen Armee gab.“
Die Vertretung der von Deserteuren aufgebauten Freien Syrischen Armee in Paris wies den Bericht des „Figaro“ jedoch umgehend zurück. Einzig und allein die Armee des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad sei für das Verbrechen verantwortlich, „denn nur sie besitzt Granaten“.
Die Soldaten der Freien Syrischen Armee hätten lediglich kleinkalibrige Waffen wie Kalaschnikows zur Verfügung, um die Zivilbevölkerung zu beschützen, erklärte die Vertretung.
Jacquier war der erste westliche Journalist, der seit Beginn der Proteste im März getötet worden war. Er starb vergangene Woche in der Protesthochburg Homs, als eine Granate nahe einer Gruppe von Journalisten einschlug. Vor Ort konnte kein Zeuge sagen, ob es sich um einen Sprengsatz syrischer Sicherheitskräfte oder Oppositioneller handelte.
Jacquier, der für den Fernsehsender France 2 arbeitete, wurde am Freitag in Bernex in Ostfrankreich beigesetzt.